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Kate Bush: Songs, Alben und Biografie der britischen Künstlerin

Vor 37 Jahren erschien eines der wichtigsten Alben der 80er Jahre. „Hounds of Love“ und vor allem die Hit-Single „Running Up That Hill“ von Kate Bush veränderte die Popmusik für immer und öffnete zahlreichen Künstlerinnen die Tür. Wir blicken zurück auf die besten Songs und Alben von Kate Bush. 

Kate Bush (geb. am 30. Juli 1958 in Bexleyheath, England) war nie nur Musikerin, zu ihrer Kunstform gehört Tanz, Fotografie, Performancekunst und natürlich auch Videos. Obwohl sie sich seit vielen Jahren völlig von der Öffentlichkeit abschottet, hat sie uns zahlreiche Videos hinterlassen, die das eindrucksvoll dokumentieren.

Bereits im Alter von 15 Jahren lernte das Wunderkind aus dem britischen Kent den Pink Floyd Gitarristen David Gilmour kennen, der ihr Talent erkannte und sie förderte bis sie ihren ersten Plattenvertrag bei der EMI bekam. 1978 erschien ihr Debütalbum „The Kick Inside“ und zeigte bereits eine gereifte Künstlerin. Die erste Single „Wuthering Heights“ gehört bis heute zu den größten Songs der Geschichte der Popmusik.

Die Karriere von Kate Bush in Alben

Kate Bush produzierte insgesamt 9 Studioalben und 2 Live-Alben. Sie beendete bereits 1979 ihre erfolgreiche Live-Karriere, da sie sich auf ihr Familienleben konzentrieren wollte und als Künstlerin unabhängig von der Maschinerie der Industrie arbeiten wollte.

The Kick Inside (1978)

1978 veröffentlicht die damals erst 19-jährige Kate Bush ihr Debütalbum und wird damit zu einer der bedeutendsten Solo-Künstlerinnen überhaupt. Als sie für die Produktion ihres ersten Albums ins Studio geht, hat sie bereits 200 Songs in der Tasche, einige davon schrieb sie mit gerade einmal 13 Jahren. Darunter auch die Single-Auskopplung „The Man With The Child In His Eyes“. Diese Single ist übrigens die erste von einer Frau geschriebene Nummer, die auf Platz 1 der britischen Charts landet. Der erste TV-Auftritt von Kate Bush in der Sendung „Bio’s Bahnhof“ macht Kate Bush über Nacht auch in Deutschland berühmt.

Lionheart (1978)

Das berühmte schwierige zweite Album erschien quasi bereits im selben Jahr als das Debüt: „The Kick Inside“ kam im Spätwinter, „Lionheart“ schon im darauffolgenden Herbst. Die erste Single hieß selbstbewusst „Wow“ und die meisten Songs schrieb Bush bereits in ihrer Jugend. Das Plattenlabel EMI drängte auf die Veröffentlichung, Kritiken zeigten sich enttäuscht und fanden es im Vergleich zum Erstling zu manieriert. Für die Live-Auftritte erfand Kate Bush das Headset, ein Mikrofon, dass sie mit gebogenen Kleiderbügeln an ihrem Kopf befestigte, um Bewegungsfreiheit für ihre Tanzeinlagen zu haben.

Never For Ever (1980)

Auf ihrem dritten Album experimentiert Bush mit Theater- und Kleinkunstelementen: Aber sie wird auch politisch wie in „Army Dreamer“ über den Einmarsch der Sowjets in Afghanistan und in „Breathing“ imaginiert sie einen Fötus, der nicht zur Welt kommen will, weil ein Atomkrieg sie unbewohnbar gemacht hat. Hit des Albums der Track „Babooshka“, der von dem englischen Folksong „Sovay“ inspiriert ist.

Kate Bush begann sich mit der Sampler-Technologie zu beschäftigen, um ihre Musik zuhause und unabhängig von der Plattenindustrie produzieren zu können, ganz ohne zeitlichen Druck in einem Tonstudio.

The Dreaming (1982)

Ihr erstes komplett selbstproduziertes Album war kein großer kommerzieller Erfolg, aber das Album ist die pure Bush-Essenz: Die Songs sind surreale Schichten aus Samples, Stimmen und seltsamen Percussion-Elementen. Experimentell und einzigartig, voller Referenzen von Harry Houdini bis Stephen King und dem eigenwilligen neuartigen Einsatz von Electronica. Für die Produktion des Albums setzte sie den ersten Synthesizer mit Sampler-Technologie, den Fairlight CMI ein, mit dessen Hilfe viele Platten der 80er Jahre produziert wurden. Eine echte technologische wie künstlerische Revolution.

Hounds Of Love (1985)

Nicht nur wegen „Running Up That Hill (A Deal With God)“ das wohl beste Album von Kate Bush: Der Song, der im Jahr 2022 wegen der Hitserie „Stranger Things“ auf Platz 1 der UK-Charts landete, schaffte es im Veröffentlichungsjahr nur auf Platz 2. „Hounds Of Love“ ist konzeptionell und kommerziell ein Erfolg und zweigeteilt – Die LP-Seite 1 ist mit Songs voller pulsierender Energie und Drums gefüllt wie beispielsweise „Cloudbusting“. Teil 2 „The Ninth Wave“ ist ein schamanenartiger Traumteil mit abstrakten und artifiziellen Tracks, endend mit dem brillanten „The Morning Fog“. „Hounds of Love“ enthält alles, was Kate Bush ausmacht: eingängige Pop-Songs und traumhafte Soundscapes. Dieses Album gehört ohne Zweifel in jede Plattensammlung.

The Sensual World (1989)

Das erste Album nach dem bahnbrechenden und auch kommerziell sehr erfolgreichen „Hounds Of Love“ ist inspiriert von Folkmusik-Traditionen und voller Uilleann Pipes, Fiddle und Tin Whistle, also einer klassischne irischen Instrumentierung. Sie nimmt aber auch orientalische Melodien dazu und engagiert die Vokalistinnen des Trio Bulgarka.

The Red Shoes (1993)

Vielleicht ihr rockigstes Album mit Gästen wie Eric Clapton und Jeff Beck, aber auch Prince: Kritiker hielten es zu sehr in den Achtzigern verhaftet, erst nach und nach erkannte man die Kraft in dem Album, das zu einer schwierigen Zeit für Bush entstand – ihr Partner Del Palmer ging, ihre Mutter und der befreundete Regisseur Michael Powell verstarben. Trotzdem klang Kate Bush auf „The Red Shoes“ erstmals nicht mehr ihrer Zeit voraus, sondern aus der Zeit gefallen.

Aerial (2005)

Nach einer elfjährigen Pause veröffentlicht Bush mit „Aerial“ ein Doppel-Album: Er erste Teil ist mit „A Sea Of Honey“ betitelt und es geht hauptsächlich um unterschiedliche Persönlichkeiten wie Elvis Presley in „King Of The Mountain“, ihren Sohn „Bertie“ im gleichnamigen Song“ oder eine namenlose Hausfrau, die sie „Mrs. Bartolozzi“ nennt. Teil zwei heißt dann „A Sky Of Honey“ und dreht sich um die Themen „Vogelflug“ und „Luft“.

50 Words For Snow (2011)

Bis heute das letzte reguläre Studio-Album von Kate Bush: Minimalistisch, meditativ und klaviergetragen präsentiert sie hier epische Songs wie das 13-minütige „Misty“ oder den 11 Minuten langen geisterhaften Song „Lake Tahoe“. Das titelgebende Stück „50 Words For Snow“ ist eine musikalisch untermalte Rezitation von Synonymen für das Wort Schnee, die vom englischen Schauspieler Stephen Fry vorgetragen werden, während Bush bis 50 herunterzählt. Einzig das Duett „Snowed In At Wheeler Street“ mit Elton John ist relativ eingängig.

Before The Dawn (2016)

Im August und September 2014 spielte Pop-Legende Kate Bush eine Reihe von 22 Konzerten in London. Die ersten (und bis heute letzten) Live-Auftritte der öffentlichkeitsscheuen Künstlerin seit 1979! Die Tickets waren innerhalb von wenigen Minuten restlos ausverkauft. Fans pilgerten aus aller Welt nach London, um ihr Idol einmal live zu erleben. Das Live-Album „Before The Dawn“ wurde von Bush selbst produziert und gibt das authentische Konzert wieder: Es wurden keine Overdubs hinzugefügt, nichts wurde im Nachhinein neu aufgenommen. „Before The Dawn“ ist aufgebaut wie ein Theaterstück und enthält vor allem die Songs von The Ninth Wave auf „Hounds Of Love“ und „Aerial“. Es enthält keine Songs von der Zeit vor „Hounds Of Love“.

Wer immer noch nicht genug bekommen kann, findet hier unsere Spotify Playlist „Kate Bush Classics“: Knapp 3 Stunden Kate Bush at her very best.

TONSPION Kate Bush Classics (Playlist)

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