Paul Webb, Bassist von Talk Talk und kongenialer Komplize von Portisheads Beth Gibbons hat ein neues Album veröffentlicht, das aus weiterem Material seines ersten Solo-Albums „Drift Code“ besteht: Melancholisch, mysteriös und mit viel Liebe zur Nostalgie.
Uhrenstaub – was für ein schöner Albumtitel für einen Mann, der mit Talk Talk und „Out Of Season“, dem Beth-Gibbons-Album bereits zeitlose Musik gemacht hat: Paul Webb alias Rustin Man hat auf „Clockdust“ unbekannte Instrumente entstaubt und so erklingen auf den Vintage-Stücken Dinge wie ein Euphonium, Kokoriko oder auch Okónkolo.
Video: Rustin Man – Jackie’s Room
Die Songs atmen dabei eine erhabene Atmosphäre und düstere Melancholie, die ein wenig mit David Bowies letztem Werk „Blackstar“ vergleichbar ist. Ein bisschen Jazz, ein wenig Art-Pop und viel Gecroone, das aber wenig Glamouröses hat, dafür viel Lyncheskes. Ein Album zum Cocooning, filmreif und mysteriös zugleich, denn als weitere Inspirationen dienten Namen wie Jacques Brel, Jet Harris oder Kurt Weill.
Das nostalgische Element auf „Clockdust“ ist auch dessen einzige „Schwäche“, die Songs entwickeln wie alte Filme zwar eine ganz eigene Faszination, sind aber oft ein wenig zu sehr aus der Zeit gefallen gemächlich. Wobei: Den Staub allzu energisch wegwischen zu wollen, ist dann doch auch ziemlich spießig.
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