Tame Impala richten sich noch mehr im Pop-Zimmer ein und lassen Lava-Lampen und Deko-Diskokugel leuchten. Doch – Vorsicht vor allzu viel Gemütlichkeit.
Warmes Wabern über blutleerem Beat: So beginnt das vierte Album der Australier und viel aufregender geht es auch nicht weiter: „Instant Destiny“ klingt nach Prince auf Valium, „It Might Be Time“ erinnert mit leichtem Schauern an Supertramp und bei „Borderline“ haben Daft Punk die Handbremse angezogen.
Und so plätschert das Album weiter geschmäcklerisch vor sich hin. Der fluffige Flow wird nur manchmal durchbrochen und dann wird gleich der Bombast-Hammer herausgenommen.
Video: Tame Impala – Posthumous Forgiveness
Tame Impala haben sich einem einst uncoolen Genre angenommen und es in die Hipster-Clubs gebracht: Soft- oder Yachtrock. Was „The Slow Rush“ vor allzu zu viel Seichtigkeit schützt, ist der leichte Anflug von Traurigkeit, der die Songs durchweht.
ACT DES MONATS
Das Album wird so zu einem Begleiter für laue Sommernächte mit viel psychedelischen Pop-Momenten, der ideale Soundtrack zum Kiffen und Rotweintrinken – nicht mehr und nicht weniger.
Video: Tame Impala – It Might Be Time
Der stets innewohnende Funk und Flow, macht aus allen zwölf Songs leicht zugängliche Kost, maßgeschneidert für die Generation Coachella-Instagram-Festivalbesucher. Musik, die sich an Retro-Trends abarbeitet und dennoch hoffnungslos im Jetzt steckenbleibt. „Tomorrow’s Dust“ und „Lost In Yesterday““ – wie zwei Tracks passenderweise heißen.
Video: Tame Impala – Lost in Yesterday