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Tash Sultana – Flow State (Album)

Mit der Loopstation unter dem Arm erobert Tash Sultana derzeit die Clubs der Welt. „Flow State“ zeigt, dass ein Internet-Hype auch ein starkes Debütalbum zur Folge haben kann und die 1-Person-Band ihre Wiedergeburt feiert. 

Video: Tash Sultana – Salvation

Drogensucht, Psychose, gerettet durch die Musik, mit Straßenmusik über Wasser gehalten, durch Youtube-Videos zum Internet-Star geworden und jetzt als das „Next Big Thing“ Australiens gehandelt. 

Die Geschichte von Tash Sultana klingt so, als könnte sie uns auch problemlos im Vorspann einer der vielen Muster-Castingshows begrüßen. Der Unterschied? Tash, die vor 23 Jahren als Natasha geboren wurde, sich heute aber als genderfluid bezeichnet, hat richtig gute Musik im Angebot. 

Zugegebenermaßen, das Instrument der Loopstation mag für viele gleichbedeutend mit brotloser Kunst stehen, doch Tash Sultana hat damit gelernt, Straßenmusik ins Studio zu bringen und geht einen Weg weiter, den ein gewisser Ed Sheeran geebnet hat: Die 1-Person-Band kann heutzutage wieder funktionieren. 

ACT DES MONATS

Linkin Park (Bandfoto 2024, James Minchin)
ACT DES MONATS: Linkin Park (Foto: James Minchin)

 

Die Debüt-EP „Notion“ hat 2017 bereits an allen Ecken und Enden gezeigt, welches Potenzial in dem Mix aus Rock, Folk, Indie- und Reggae-Elementen steckt. Jedoch blieb bei den Songs oftmals das Gefühl, es eher mit dem Ergebnis einer Jam-Session anstatt mit fertigen Songs zu tun zu haben. 

Dank Sultanas musikalischer Fertigkeit mag das zunächst keinen wirklichen Kritikpunkt darstellen, für das Debütalbum „Flow State“ haben wir uns dennoch hier und da ausgearbeitetere Songs gewünscht. 

Audio: Tash Sultana – Free Mind

Dennoch sieht ganz so aus, als sollte diese Erfolgsgeschichte weitergehen. Bereits nach den ersten Songs von „Flow State“ hat Tash Sultana bewiesen, dass sie die Königsdisziplin der Loopstation auch auf Albumlänge gemeistert hat. Keiner der Songs wirkt überladen, jede „Schicht“ des Loop-Konstrukts hat ihren Platz und ihre Aufgabe.

Die aktuelle Deutschlandtour ist trotz mehrere Zusatztermine bereits restlos ausverkauft, wer Tash jetzt erst entdeckt muss sich also noch bis 2019 gedulden.

Tash Sultana hat die Stimme, den Soul und das Selbstbewusstsein, um sich gleichermaßen in radiotauglichen Elektro-Pop oder klassische Rock’n’Roll-Elemente fallen zu lassen. Man mag die Bezeichnung langsam leid sein, doch hier haben wir tatsächlich eine Künstlerin, die sich genauso wenig an ein Genre binden lässt wie an ein Geschlecht.

„I might look like I know what I’m doing, but I look at other musicians all the time and producers and engineers and I’m just like, „I want to know what that is.“ (Tash Sultana)

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