Wenn musikalische Welten aufeinandertreffen, entsteht im besten Fall mehr als die Summe ihrer Teile. Bei WOODKIN ist genau das gelungen. Das Duo vereint Mollono.Bass, dessen Produktionen seit Jahren für clubtaugliche Energie und organische Klangästhetik stehen, und MAZ’N, Sänger und Multiinstrumentalist mit einem ausgeprägten Gespür für Melodie und Atmosphäre.
Was ursprünglich als punktuelle Zusammenarbeit begann, entwickelte sich 2024 zu einem eigenständigen Projekt mit klarer musikalischer Handschrift. In ihren Tracks und Livesets loten WOODKIN die Schnittstelle zwischen elektronischer Präzision und emotionaler Tiefe aus. Die Kompositionen verbinden pulsierende Rhythmen mit Gesang, der Raum und Resonanz schafft – ein Sound, der sich nicht auf ein Genre festlegen lässt, aber zwischen Melodic Techno, Indie Dance und organischem Electronica verortet ist.
Live übersetzen Mollono.Bass und MAZ’N diese Dynamik in eine Performance, die sich zwischen Clubkultur und Konzertästhetik bewegt. Dabei geht es weniger um reine Funktionalität als um das gemeinsame Erleben von Musik im Moment. Nach Festivalauftritten auf der Fusion, dem Springfestival oder im Bi Nuu Berlin hat WOODKIN eine eigene künstlerische Sprache gefunden – reduziert, ehrlich und charakterstark.
Mit den jüngsten Veröffentlichungen Blinded und Light Me Up zeichnen sie die Richtung ihres kommenden Debütalbums vor: eine Arbeit, die Klang, Emotion und Rhythmus in ein ausgewogenes Verhältnis bringt und zeigt, wie viel Tiefe im Zusammenspiel zweier eigenständiger Künstler liegen kann. Wir haben mit den beiden Künstlern MAZ’N und Molle die hinter WOODKIN stehen gesprochen.
Remix, Jam oder Zufall – wie kam es wirklich zur Geburtsstunde von WOODKIN?
MAZ’N: Molle war gerade am zweiten Remix von mir, ein dritter stand schon im Raum, da habe ich ihm eine Nachricht geschickt, ob wir nicht mal einen Live Gig zusammen machen wollen. Er hat sofort geantwortet, dass er sich das auch generell vorstellen kann. 4 Wochen später saßen wir auf Molles Hausboot, haben uns kennen gelernt und besprochen, wie wir uns das Projekt vorstellen. Wieder 4 Wochen später haben wir das erste Mal zusammen im Ritter Butzke gespielt und gemerkt, dass es ziemlich gut passt. Genau dort spielen wir übrigens wieder am 18.10.
Eure ersten Shows hatten schnell Kultcharakter. Habt ihr das selbst so gespürt oder erst aus den Reaktionen gelesen?
MAZ’N : Kult ist natürlich ein großes Wort, aber wir haben schon gemerkt, dass es gut funktioniert und auch das positive Feedback hat uns sehr gefreut.
Ambient, Indie Dance, Techno – wie würdet ihr euren Sound jemandem erklären, der euch noch nie gehört hat?
Molle: Wir haben viele Facetten und Einflüsse. Natürlich will man Künstler auch immer einordnen anhand eines Genres, aber das bei uns, wie bei so vielen schwierig, da wir sehr breit aufgestellt sind. Melodic Techno, Indie Dance, Deep House Elemente und ein bisschen Elektro Pop sind auf jeden Fall mit drin.
Viele kennen euch bereits von großen Festivals wie Fusion oder 3000Grad. Fühlt ihr euch wohler vor der Masse oder in intimen Clubnächten?
MAZ’N: Vor vielen Menschen zu spielen ist schon sehr cool! Ich kann aber für mich sagen, dass ich mich überall dort wohlfühle, wo ich merke, die Leute feiern meine, bzw. unsere Musik. Wenn am Ende die Leute eine gute Zeit hatten und wir eine Verbindung zum Publikum, dann war es ein guter Abend. Egal ob es 100 oder 5000 Leute waren.
Mollle: Clubs haben definitiv ihren Charme, aber ich fühle mich unter freiem Himmel auf Open Air‘s und auf Festivals definitiv am wohlsten.
Euer für 2026 angekündigtes Debütalbum trägt denselben Namen wie das Projekt. Ist das ein Statement, eine Art Manifest?
MAZ’N: Das ist schon ein Statement. Wir fanden beide, dass es ein schönes Stilmittel ist und wann passt es besser, als beim ersten Album.
Der Name WOODKIN klingt nach Natur, nach Verwurzelung. Wie wichtig ist euch dieses Bild?
Molle: Die Natur ist ein sehr wichtiges Element und dient als Ausgleich und auch als Inspirationsquelle. Außerdem ist sie das wichtigste, das wir haben. Entgegengesetzt der aktuellen Situation sollte sie mehr geschützt und hervorgehoben werden.
Wo endet Mollono.Bass, wo beginnt MAZ’N – oder löst sich diese Grenze in WOODKIN komplett auf?
Molle: Das verschwimmt, bzw. ergänzt sich gut. MAZ’N kümmert sich mehr um das Songwriting, Texte und Melodien etc und ich kümmere ich um Beats, Arrangement und Produktion etc. Wir haben aber natürlich beide die gleiche Vision davon, wie unser Sound sein soll.
Welche Künstler, Platten oder Momente haben euch zuletzt kreativ angeschoben?
Molle: Es gibt nichts Konkretes oder Aktuelles was mich anschiebt, ich schöpfe aus meinen Jahren an Erfahrung. All das, was man erlebt hat und was einen inspiriert hat fließt mit ein.
MAZ’N: Bei mir sind es eher die aktuellen Situationen, die mich inspirieren oder auch Musik, die ich irgendwo aufschnappe, die mich dann zu einer neuen Idee führen.
Was sollen die Leute mitnehmen, wenn sie ein WOODKIN-Konzert verlassen – außer müden Beinen?
MAZ’N: Das klingt jetzt banal, aber ich finde es super, wenn Leute nach dem Gig zu mir sagen, dass sie es richtig schön fanden. Unsere Musik geht teilweise sehr nach vorne, aber hat auch viele melancholische und verträumte Elemente. Das Set soll wie eine kleine Reise sein, die am Ende nochmal emotional wird, da finde ich „schön“ eine gute Beschreibung.
Molle: Die Leute sollen eine gute Zeit haben und mit uns auf eine gemeinsame Reise durch all die Facetten unserer Musik gehen.
Mehr Infos und Termine von WOODKIN | (Photo by Luke Goodlife)