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10 Tipps zur Musik Promotion für Bands und Labels

Seit Tonspion online ist, bekommen wir täglich unzählige Links zu Soundcloud, Bandcamp und Homepages von hoffnungsvollen Bands weltweit. Hier ein paar Tipps wie ihr eurer Musik Gehör verschafft – nicht nur im Tonspion. (English version here).

Keine Musikredaktion irgendwo kann heute noch all die Musik hören, die ihr per Mail zugeschickt wird. Man bräuchte dafür ein riesiges Team und niemand bezahlt mehr die Zeit fürs Musikhören. Die Prinzipien von früher funktionieren bei Online-Musikmedien längst nicht mehr. Die Werbebudgets reichen heute nicht mehr dafür aus, zig festangestellte Redakteure zu refinanzieren, wie es noch in den 90er Jahren der Fall war.

Insofern müssen wir uns auf eine neue Situation einstellen und die Online Promotion neu denken.

Folgende Tipps können dabei helfen, deiner Musik Gehör zu verschaffen (das gilt übrigens auch für Labels) und online deine Fans eroberst.

Fans bei einem Konzert
Wie man online Fans gewinnt

1. Sei realistisch

Machen wir uns nichts vor: Das Internet ist voll mit Musik. Im Internet misst du dich mit der ganzen Welt. Anders als zu Beginn von Tonspion vor 20 Jahren, als es noch kaum Musik online zu hören gab, füllen wir heute keine Lücke mehr, sondern picken uns das Beste heraus, was wir finden können. Deine Musik gehört dazu? Dann bitte weiterlesen. Ansonsten: ab in den Proberaum und üben.

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2. Think global, act local

Es ist ein Mythos, dass Künstler heute über Nacht „entdeckt“ und berühmt werden. Es gibt heute nicht mehr drei Fernsehkanäle, wo man bis in die 80er Jahre mit einem einzigen Auftritt eine große Karriere starten konnte. Die Regel ist heute, dass man sich erstmal in seiner eigenen Stadt oder Region einen Namen erspielen muss, um darüber hinaus auch für Medien interessant zu werden. Manche schaffen das auch über Social Networks oder Youtube, dazu braucht es aber häufig einfach nur Glück.

Wer wirklich außergewöhnlich gut ist, setzt sich früher oder später auch durch und trifft live auf offene Ohren. Und sammelt durch Auftritte – egal vor wie vielen Leuten – außerdem das nötige Rüstzeug, um im harten Musikgeschäft zu überleben. Also: überzeuge erst dein näheres Umfeld von deinem Talent und warte nicht darauf zufällig „entdeckt“ zu werden. Das wird nicht passieren!

Natürlich gibt es auch die Mark Forsters und Tim Bendzkos in der Musikwelt, die sich gerade wegen ihrer extremen Mittelmäßigkeit durchsetzen, einer Eigenschaft, die vor allem im Mainstream-Radio offenbar gefragt ist. Wenn das dein Ziel ist, solltest du dich direkt an eine Major-Plattenfirma wenden und am besten schon ein paar fertige Hits im Gepäck haben. Langwierigen Künstleraufbau betreibt dort schon lange keiner mehr, Künstler bauen sich heute selbst via Youtube und Co. auf und haben meistens schon viele Tausende Fans bevor sie einen Vertrag unterschreiben.

3. Promote deine Musik auf Blogs im Netz

Du hast deine Stadt bereits im Griff? Super, dann hast du eine entsprechende Bestätigung, um es im www zu versuchen und dir dort Gehör zu verschaffen. Der Anbieter Submithub ermöglicht es Bands und Labels ihre Musik an ausgewählte Blogs (auch an uns!) zu schicken und garantiert ein konstruktives Feedback zu erhalten.

Du wirst über Blogs natürlich auch kein Millionenpublikum erreichen, aber du kannst das Feedback für deine Pressearbeit und auf deiner Homepage verwenden. Es ist eine Auszeichnung, wenn jemand sich die Zeit nimmt, über dich zu schreiben! Das können Blogs nur für sehr wenige Künstler leisten. Auch uns erreichst du auf Submithub. Wir nehmen keine Mails mit Musikpromo mehr an, schicke uns Musik bitte ausschließlich via Submithub.

Wenn du Promoter*in bist und Musik verschiedener Bands und Künstler promoten möchtest, kannst du unseren VIP Backstage Pass buchen und erhältst direkten Zugang zu Tonspion, um deinen Bands ein Profil anzulegen und News zu posten.

4. Falle auf, sei anders

Bei Submithub (wie auch im echten Leben) hast du nur etwa 10 Sekunden Zeit, einen ersten Eindruck zu hinterlassen. Doch die meisten Bands klingen ähnlich wie viele andere Bands und fallen deshalb sofort durchs Sieb. Der häufigste Grund, warum wir Musik ablehnen ist fehlende Originalität und Eigenständigkeit. Deshalb ganz wichtig: sei anders, falle auf und sei wieder erkennbar. Nur so bleibst du im Gedächtnis von Medien und Fans.

Wenn man eine Band noch nicht kennt, helfen auch Bilder, um zu wissen, mit wem man es zu tun hat. Schließlich sind wir hier nicht bei The Voice of Germany. Ein originelles visuelles Auftreten hilft gerade am Anfang in der Medienwelt enorm. Frag Sido, Cro oder Daft Punk. Aber auch musikalisch sollte natürlich ein eigener Stil bereits erkennbar sein. Einen Abklatsch erfolgreicher Künstler braucht wirklich absolut niemand und hat auch noch nie zu einer nachhaltigen Karriere geführt.

5. Mach deine Homepage zu deinem virtuellen Zuhause

Deine Homepage sollte der Dreh- und Angelpunkt von allem sein, was du online machst! Pflege deine Homepage, mache sie zu deinem virtuellen Zuhause mit angeschlossenem Fanclub. Ganz wichtig: die eigene Homepage sollte nur dir gehören und nicht Firmen wie Facebook, Bandcamp, Soundcloud oder sonst jemandem. Erinnerst du dich noch an MySpace? Eben. Alles, was es zu deiner Band gibt, sollte als erstes auf der eigenen Homepage stehen und erst dann auf den diversen Plattformen. 

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6. Verbündet euch

„Allein machen sie dich ein“ wusste schon Rio Reiser. Nicht jeder, der das Talent für Musik oder Songwriting hat, hat das Talent sich auch selbst zu vermarkten. So lange du dir keinen erfahrenen Manager leisten kannst, suche dir jemanden Vertrauenswürdigen aus dem Freundeskreis oder schließe dich mit anderen Bands zusammen und gebt euch gegenseitig Feedback über eure Öffentlichkeitsarbeit und lernt von jeder Erfahrung.

Also: bevor du irgendwas an die Presse oder ein Label schickst, lass es zumindest kurz von jemandem gegenlesen und am Besten nicht Mutti oder deinen allergrößten Fan, sondern jemandem, der das auch ganz neutral und mit professionellem Blick beurteilen kann. Viele kreative Musiker sind Einzelkämpfer, wenn es aber um deine PR geht, musst du mit professionell geschultem Blick arbeiten, um nicht in der Masse verloren zu gehen.

7. Schicke keinen Promospam an Medien oder Blogs

Teure Pressemappen oder Vinyl sind zur Bemusterung nicht sinnvoll, steck das Geld lieber in dein Equipment oder Plakate. Fun Fact: Besonders unoriginelle Bands fallen häufig durch besonders teure Hochglanz-Pressemappen auf.

Ein heute extrem erfolgreicher Singer-Songwriter schickte uns seine erste Demo mit ein paar netten persönlichen Worten, so etwas hört man sich viel lieber an als jemand, der das ganz große Rad dreht und sich schon als Nachfolger von Coldplay vorstellt.

Aber auch unmotivierte, generische Mails einem Link und Null-Aussagen wie „hört doch mal in meine Musik rein“ sollten niemals an Magazine und Blogs versendet werden! Niemand hat die Zeit oder Lust wahllos irgendwelche Musik anzuhören.

Was wir tatsächlich brauchen, wenn wir über Musik berichten möchten ist vernünftiges Pressematerial, gebündelt in einem professionellen Dropbox Presseordner

  1. Eine Auswahl von Fotos für Web (quadratisch oder quer 3:2), max. 1500px. Hochformat ist für online ungeeignet!
  2. Ein 30-sekündiges Videosnippet für Instagram und Facebook (für Stories)
  3. Eine Pressemitteilung mit allen Informationen (druckfertig, informativ und ohne werbliche Formulierungen) und mit den Key Facts als Stichworte
  4. ggf. Zitate von anderen Medien

Schickt uns niemals hochauflösenden Bilder in die Mailbox! Das ist eine Verschwendung von Ressourcen und Ladezeit. Bei Bedarf laden wir die Bilder gerne aus der Dropbox runter. Verstecke deine Presseinformationen nicht so, dass wir uns erst aufwendig dafür registrieren müssen, dafür haben wir leider keine Zeit.

8. Pflege deinen Mailverteiler mehr als dein Facebook oder Instagram

Hole deine Fans also nicht nur auf dein Facebook Profil oder Instagram, sondern frage sie, wo immer es geht, nach ihrer Adresse für deinen Newsletter (übrigens: hier ist unserer!). Damit lassen sich langfristig wichtige Kontakte von Leuten aufbauen, die du per Mail immer wieder direkt erreichen kannst. Selbst wenn Facebook oder Instagram eines Tages das gleiche Schicksal ereilen sollte wie MySpace.

9. Respektiere deine Fans 

Nur echte Fans sind relevante Kontakte, arbeite also nicht mit irgendwelchen gekauften Quatschadressen oder sonstigen Tricks, sondern gib deinen wahren Fans überall die Möglichkeit, freiwillig ihre Mailadresse zu hinterlassen. Beim Konzert, auf deiner Homepage, auf Facebook. Und spamme sie dann nicht zu, sondern behandle sie mit Respekt und schicke ihnen wirklich nur dann nur Nachrichten, wenn es was Wichtiges zu berichten oder zu hören gibt. Eine Tour, ein Album, ein Video oder neue Songs und kostenlose Downloads auf deiner Homepage. Vergiss dabei nicht, die Spielregeln der neuen Datenschutzverordnung zu beachten. Niemand mag Spam, sei also einfach nicht nervig.

10. Lerne mit Fangates zu arbeiten

Eine einfache Art und Weise, Fankontakte zu sammeln, sind Fangates: im Tausch gegen eine Mailadresse erhalten Fans kostenlose Goodies wie einen kostenlosen Download oder vergünstigte Tickets. Viele Stars haben auf diese Weise bereits ihre Fanbase vergrößert, von Thom Yorke über Marilyn Manson bis Cro. Gerade für Newcomer gilt: Verschenke deine Musik und Konzerttickets erstmal großzügig und warte, bis ein Markt dafür entsteht! So lange kaum Fans hast, hat deine Musik zwar einen ideellen, aber noch keinen monetären Wert. Also: sei am Anfang deiner Karriere großzügig und nutze jede Gelegenheit, um mehr Fans mit deiner Musik zu gewinnen.

☞ TONSPION bei Submithub Musik senden