Netflix ist in über 190 Ländern verfügbar. Das Angebot unterscheidet sich je nach Region allerdings deutlich. Mit kostenlosen VPN-Tools können Serien und Filme auch grenzüberschreitend gesehen werden, völlig legal.
Wer einen Netflix-Account besitzt, kommt in den Genuss eines riesigen Angebots aus Serien, Filmen, Dokumentationen und Comedy-Shows. Doch neben den Produktionen, die in der ganzen Welt verfügbar sind, gibt es auch tausende Inhalte, die sich nur auf bestimmte Länder beschränken. Eine Suche nach einigen Shows im deutschen Netflix bleibt zumindest aktuell noch erfolglos.
Abhilfe verschaffen VPN-Tools. Die Anbieter für Virtual Private Networks (VPN) ermöglichen es, die Bibliothek des ausländischen Netflix freizuschalten. Die meisten Anbieter bieten Abo-Modelle an, doch einige VPN gibt es auch kostenlos. Das VPN täuscht gegenüber den Anbietern einen Standort im jeweiligen Land vor und umgeht damit die Länderbeschränkung. Dabei spielt es keine Rolle, über welches Endgerät der Streaming-Service genutzt wird.
Ein VPN ist im Grunde genommen wie ein sicherer Tunnel, der deine Internetverbindung verschlüsselt und deinen Datenverkehr über einen entfernten Server leitet. Das hat mehrere Vorteile:
- Sicherheit und Verschlüsselung: Wenn du eine VPN-Verbindung herstellst, werden deine Daten verschlüsselt, was bedeutet, dass sie in eine Art Geheimsprache umgewandelt werden. Das ist besonders nützlich, wenn du dich in öffentlichen WLAN-Netzwerken befindest oder auf unsicheren Verbindungen surfst, da es erschwert wird, deine Daten abzufangen.
- Privatsphäre und Anonymität: Mit einem VPN wird deine eigene IP-Adresse durch die Adresse des VPN-Servers ersetzt. Das bedeutet, dass es schwerer wird, deine tatsächliche Identität und deinen Standort im Internet zu verfolgen.
- Umgehung von geografischen Beschränkungen: Ein beliebtes Feature eines VPNs ist, dass es so aussieht, als käme dein Internetverkehr von einem anderen Ort. Das ermöglicht es dir, auf Inhalte zuzugreifen, die in deiner Region vielleicht blockiert oder eingeschränkt sind. Das dient allerdings nicht nur der Unterhaltung, sondern ist in Diktaturen einer der einzigen Wege, sich Informationen aus dem Ausland zu beschaffen.
- Sicherer Zugriff auf entfernte Netzwerke: Unternehmen nutzen VPNs oft, damit ihre Mitarbeiter sicher auf firmeninterne Netzwerke zugreifen können, wenn sie nicht im Büro sind. Das ist besonders praktisch für Homeoffice oder wenn man auf Geschäftsreise ist.
So funktioniert ein VPN:
- Du installierst eine VPN-Software oder -App auf deinem Gerät.
- Du startest die VPN-Verbindung über die App.
- Die VPN-Software verschlüsselt deinen Internetverkehr und leitet ihn über einen sicheren „Tunnel“ zu einem Server des VPN-Anbieters weiter.
- Der VPN-Server entschlüsselt deinen Datenverkehr und schickt ihn dann zum eigentlichen Ziel (zum Beispiel einer Webseite) weiter.
- Die Antwort des Ziels wird wieder über den VPN-Server an dich zurückgeschickt, verschlüsselt und dann auf deinem Bildschirm angezeigt.
Es gibt ein paar Dinge zu beachten, wenn du ein VPN nutzt. Zum Beispiel kann es sein, dass deine Internetgeschwindigkeit etwas langsamer wird, weil die Daten verschlüsselt werden. Außerdem ist wichtig, einen vertrauenswürdigen VPN-Anbieter zu wählen, der deine Daten sorgfältig behandelt und nicht speichert.
Kostenlose VPN-Angebote: Eingeschränkte Optionen
Wenn es um kostenlose VPN-Dienste geht, solltet ihr beachten, dass es gewisse Einschränkungen geben kann. Diese VPN-Angebote bieten zwar normalerweise Schutz und Anonymität, aber mit begrenzten Funktionen. Hier sind einige Merkmale dieser eingeschränkten Angebote:
- Dauerhaft kostenlos: Kostenlose VPNs sind dauerhaft nutzbar, ohne dass ihr dafür bezahlen müsst. Dies kann besonders attraktiv sein, wenn ihr nur gelegentlich einen VPN-Dienst benötigt.
- Standort- und Bandbreitenbegrenzung: Kostenlos bedeutet oft begrenzt. Diese VPN-Anbieter können euch eine begrenzte Auswahl an Serverstandorten bieten, was eure Optionen einschränken kann. Die Bandbreite könnte ebenfalls begrenzt sein, was die Geschwindigkeit beeinflusst. Gute kostenlose Angebote gibt es eigentlich nicht. Ihr bezahlt in der Regel mit euren Daten und schwacher Leistung.
- Kein P2P: Die meisten kostenlosen VPNs erlauben keine Peer-to-Peer (P2P) Verbindungen, was bedeutet, dass ihr keine Torrents herunterladen könnt.
Kostenlose Testversionen: Uneingeschränkte Vorteile für begrenzte Zeit
Einige VPN-Anbieter bieten kostenlose Testversionen an, die euch den vollen Umfang ihrer Dienstleistungen für eine begrenzte Zeit zur Verfügung stellen. Hier sind einige Merkmale dieser Testversionen:
- Ohne Einschränkungen: Während der Testphase habt ihr vollen Zugriff auf alle Funktionen und Serverstandorte, ohne Einschränkungen.
- Volle Funktionen: Ihr könnt alle Funktionen eines kostenpflichtigen VPNs nutzen, darunter auch P2P und Streaming.
- Alle Standorte: Während der Testphase könnt ihr auf alle verfügbaren Serverstandorte zugreifen und so die Vorteile der globalen Präsenz des VPN-Anbieters nutzen.
Dubiose Angebote: Vorsicht vor Gefahren
Seid vorsichtig mit Angeboten, die zu schön klingen, um wahr zu sein. Hier sind einige Merkmale dubioser VPN-Anbieter:
- Unbekannte Anbieter: Achtet darauf, von wem der VPN-Dienst angeboten wird. Unbekannte Anbieter könnten möglicherweise nicht vertrauenswürdig sein.
- Nur in App-Stores vertreten: Einige fragwürdige Angebote sind ausschließlich in App-Stores erhältlich und könnten betrügerische Absichten haben.
- Schlechte Bewertungen: Überprüft die Bewertungen und Rezensionen anderer Nutzer, um sicherzustellen, dass der Anbieter zuverlässig ist.
Kostenlose VPN-Anbieter im Vergleich
Nun, da wir die verschiedenen Kategorien von kostenlosen VPN-Angeboten beleuchtet haben, schauen wir uns einige der besten Anbieter genauer an:
- NordVPN: NordVPN bietet eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. Während dieser Zeit könnt ihr das VPN uneingeschränkt nutzen, ohne Bandbreiten- oder Volumenbeschränkungen. Webseite: nordvpn.com
- CyberGhost: CyberGhost bietet eine 45-Tage-Geld-zurück-Garantie, während der ihr den vollen Funktionsumfang des VPNs nutzen könnt. Es gibt keine Bandbreiten- oder Volumenbeschränkungen. Alle Funktionen sind uneingeschränkt nutzbar. Webseite: cyberghost.com
- Surfshark VPN: Surfshark bietet ebenfalls eine 30-Tage-Geld-Zurück-Garantie. In der Probephase könnt ihr das VPN kostenlos nutzen, danach ist es einer der günstigsten VPN-Dienste am Markt. Webseite: surfshark.com
- ProtonVPN: ProtonVPN bietet eine dauerhaft kostenlose Version ohne Werbung. Es stehen drei Länder zur Verfügung (USA, Niederlande, Japan), jedoch ist die Nutzung auf ein Gerät beschränkt. Webseite: protonvpn.com
- ExpressVPN: ExpressVPN bietet eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. Ihr könnt den Dienst kostenlos nutzen und er eignet sich besonders gut für kostenloses Streaming im Urlaub. Webseite: expressvpn.com
- AtlasVPN: AtlasVPN ist dauerhaft kostenlos und bietet drei Serverstandorte in den USA und den Niederlanden. Es gibt keine Bandbreiten- oder Volumenbegrenzungen, und ihr könnt es auf beliebig vielen Geräten nutzen. Webseite: atlasvpn.com
- PrivadoVPN: PrivadoVPN ist dauerhaft kostenlos und bietet 12 Serverstandorte, inklusive USA. Es gibt keine Bandbreitenbeschränkung, aber eine Volumenbegrenzung von 10 GB pro Monat. Webseite: privadovpn.com
- Windscribe: Windscribe bietet eine dauerhaft kostenlose Version mit zehn Serverstandorten. Ohne Anmeldung gibt es 2 GB pro Monat, mit Anmeldung erhöht sich das Volumen auf 10 GB pro Monat. Webseite: deu.windscribe.com
- hide.me VPN: hide.me VPN bietet eine dauerhaft kostenlose Version ohne Anmeldung. Es stehen fünf Serverstandorte zur Verfügung, mit einer Begrenzung von 10 GB pro Monat. Webseite: hide.me
- Hotspot Shield Elite VPN: Hotspot Shield bietet eine dauerhaft kostenlose Version mit einem Serverstandort in den USA. Die Bandbreite ist auf 2 Mbps beschränkt, und es gibt eine tägliche Begrenzung von 500 MB. Webseite: hsselite.7eer.net
Die Wahl des richtigen kostenlosen VPNs
Die Verwendung eines kostenlosen VPN-Dienstes kann euch dabei helfen, eure Online-Aktivitäten sicherer und privater zu gestalten. Ob ihr euch für eine dauerhaft kostenlose Option mit einigen Einschränkungen oder für eine kostenpflichtige Option mit einer Testphase entscheidet, hängt von euren individuellen Bedürfnissen ab. Achtet darauf, einen vertrauenswürdigen Anbieter zu wählen, der eure Sicherheit und Privatsphäre respektiert, und nutzt die Testphasen, um die Dienstleistungen ausgiebig zu testen, bevor ihr euch endgültig entscheidet. Denkt daran, dass eure Online-Sicherheit von höchster Bedeutung ist, und ein VPN kann euch dabei unterstützen, diese zu gewährleisten.
Vorsicht bei der Nutzung von kostenlosen VPN-Diensten
Kostenlose VPN-Dienste mögen auf den ersten Blick verlockend erscheinen, aber es gibt mehrere Gründe, warum sie nicht empfehlenswert sind. Hier sind die wichtigsten Punkte, wie sie im gegebenen Text beschrieben werden:
- Geschwindigkeit und Funktionen: Kostenlose VPN-Dienste bieten oft eine langsamere Geschwindigkeit, da die Server überlastet sein können, bedingt durch die hohe Nutzerzahl. Außerdem sind die Funktionen eingeschränkt. Bezahldienste ermöglichen normalerweise eine manuelle Konfiguration von Ländern und Serverstandorten, was bei kostenlosen Diensten oft nicht der Fall ist. Dies kann die Flexibilität und Effizienz beeinträchtigen, insbesondere wenn Sie bestimmte Standorte oder Funktionen benötigen, wie beispielsweise den Zugriff auf Streaming-Dienste in anderen Ländern.
- Verseuchung durch Malware und Werbeanzeigen: Kostenlose VPN-Apps können potenziell Malware oder Werbeanzeigen enthalten, die Ihre Geräte und Daten gefährden. Eine wissenschaftliche Analyse aus dem Jahr 2016 zeigt, dass einige kostenlose VPN-Apps Bedrohungen mit sich bringen können. Viele dieser Apps sind möglicherweise nicht so vertrauenswürdig, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Die Finanzierung von kostenlosen Diensten erfolgt oft durch Anzeigen, was zu lästigen Werbeanzeigen und unerwünschter Spam-Ausspielung führen kann.
- Datensicherheit: Kostenlose VPN-Dienste haben oft weniger strenge Sicherheitsstandards im Vergleich zu kostenpflichtigen Anbietern. Es gab Fälle, in denen kostenlose Anbieter Nutzerdaten aufgezeichnet und sogar ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen gespeichert haben. Einige kostenlose Anbieter behaupteten, dass ihre Nutzerdaten anonym seien, speicherten jedoch tatsächlich Logdateien, die persönliche Informationen wie Passwörter und Logindaten enthielten. Im Gegensatz dazu verfolgen viele kostenpflichtige Dienste eine strikte „No-Log“-Politik, bei der keine Nutzerdaten gespeichert werden.
- Sicherheitsprotokolle und Verschlüsselung: Kostenpflichtige VPN-Dienste bieten oft eine höhere Sicherheit durch zuverlässige Verschlüsselungsmethoden und Protokolle, um Ihre Daten vor Hackern und unerwünschten Zugriffen zu schützen. Kostenlose Dienste können dagegen weniger sichere oder veraltete Verschlüsselungstechnologien verwenden.
Insgesamt ist es ratsam, auf kostenpflichtige VPN-Dienste zurückzugreifen, wenn du Wert auf Geschwindigkeit, Datenschutz und Sicherheit legst. Diese Dienste bieten in der Regel eine bessere Leistung, erweiterte Funktionen und eine höhere Datensicherheit im Vergleich zu kostenlosen Alternativen.
Ist die Nutzung von VPN legal?
Grundsätzlich ist die Nutzung von VPN-Software legal, außer, es sollen illegale Aktivitäten verschleiert werden. Aber ist es wirklich illegal als zahlender Netflix-Nutzer, Filme und Serien über VPN zu sehen?
In den Nutzungsbedingungen schränkt Netflix die Nutzung von VPN ein:
„Sie können die Netflix-Inhalte hauptsächlich in dem Land ansehen, in dem Sie Ihr Konto erstellt haben, und nur in geografischen Regionen, in denen wir unseren Dienst anbieten und die jeweiligen Inhalte lizenziert haben.“
Das Wort „hauptsächlich“ kann alles und nichts bedeuten. Der zweite Teil des Satzes ist allerdings eindeutig. Wurde ein Inhalt für eine bestimmte Region nicht lizenziert, darf er dort auch nicht geschaut werden. Man verstößt also zwar gegen die AGB des Unternehmens, aber nicht gegen Gesetze. Vor allem innerhalb der EU ist das Blockieren von Inhalten aus geografischen Gründen sogar ausdrücklich verboten: nur weil Nutzer im Ausland unterwegs sind, dürfen sie nicht mehr vom Angebot ausgeschlossen werden, wenn sie zu Hause dafür bezahlt haben.
Ein Netflix-Nutzer wollte es genau wissen und erkundigte sich beim irischen Kundendienst, ob er von Europa aus über ein VPN auf Netflix USA zugreifen darf. Die Antwort fiel eindeutig aus: „Wir haben kein Problem, wenn Sie es verwenden möchten, das ist richtig. Es ist aber auch richtig, dass wir es nicht empfehlen. Wir würden niemals etwas empfehlen, das zu Streaming-Problemen oder zu Qualitätsproblemen beim Streaming führen kann.“ Wer also mehr Netflix für sein Geld will, sollte sich die VPN-Option einmal anschauen, allerdings dafür unbedingt einen seriösen Anbieter wählen.
Wird durch VPN Anonymität gewährleistet?
Die verschiedenen VPN-Anbieter versprechen, dass die eigene IP-Adresse vor der Verschlüsselung nicht gespeichert wird. Nur bei schweren Straftaten können Ermittlungsbehörden verlangen, dass die vorhandenen Daten herausgeben werden. Welche Daten tatsächlich gespeichert werden, kann sich je nach Anbieter und Standort des Servers unterscheiden.
Anders sieht es aus bei eindeutig illegalen Angeboten. Wer neueste Hollywood-Filme, Serien oder Sport-Events bei offensichtlich illegalen Anbietern anschaut, kann auch eine Abmahnung ins Haus bekommen. Vor allem die Nutzung von Tauschbörsen wird inzwischen konsequent verfolgt und abgemahnt.
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