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Suede kündigen zehntes Studioalbum „Antidepressants“ an

Suede, die als eine der wichtigsten Bands des Britpops in den frühen 90er Jahren bekannt wurde, kündigen ihr zehntes Studioalbum mit dem Titel „Antidepressants“ an.

Die Veröffentlichung ist für den 5. September 2025 über BMG geplant. Frontmann Brett Anderson beschreibt das Album als „broken music for broken people“, Musik, die die Spannungen des modernen Lebens, die Paranoia, die Angst und die Neurosen thematisiert.

„Antidepressants“ sei ein Album über das Streben nach Verbindung in einer dissoziierten Welt, ein post-punkiges Gegenstück zum rohen Punk-Sound ihres hochgelobten Vorgängers „Autofiction“. Die Ankündigung erfolgt nach einer erfolgreichen Phase für die Band, deren letztes Album „Autofiction“ 2022 auf Platz zwei der britischen Albumcharts landete und ihre erfolgreichste Veröffentlichung seit über 20 Jahren markierte.

Fans sollten sich auch die Live-Termine im Kalender notieren, denn live funktionert der druckvolle Gitarrensound in Verbindung mit der hellen Stimme des Frontmanns Anderson besonders eindrucksvoll.

Biografie Suede

Suede etablierten sich Anfang der 1990er Jahre als eine der prägendsten Bands der britischen Musikszene und ebneten den Weg für das Phänomen Britpop. Ihre Musik, die sich durch eine Mischung aus Glam-Rock-Ästhetik, düsterem Romantizismus und Andersons unverwechselbarem Gesang auszeichnete, unterschied sich deutlich von den dominanten Grunge-Klängen jener Zeit. Suede schufen einen Sound, der gleichermaßen verführerisch und provokativ war und eine neue Generation von Bands inspirierte.

Die Anfänge: Gründung und Aufstieg

Die Geschichte von Suede begann 1989 in London, als Sänger Brett Anderson und Bassist Mat Osman zusammenfanden. Sie platzierten eine Anzeige im Musikmagazin NME, um einen Gitarristen zu finden, und stießen auf den talentierten Bernard Butler. Mit dem späteren Hinzukommen von Andersons damaliger Freundin Justine Frischmann (die später Blur mitbegründen sollte) und wechselnden Schlagzeugern begann die Band, an ihrem einzigartigen Sound zu feilen. Ihre frühen Auftritte in kleinen Clubs in Camden Town sorgten schnell für Aufsehen und führten zu einem Plattenvertrag.

Suede (1993)

Das selbstbetitelte Debütalbum „Suede“ erschien im März 1993 und schoss direkt auf Platz eins der britischen Charts. Mit Singles wie „The Drowners“, „Metal Mickey“ und „Animal Nitrate“ etablierte die Band ihren Status als „New Saviours of Rock’n’Roll“. Das Album war eine Mischung aus opulentem Glam-Rock und melancholischen Balladen, geprägt von Butlers virtuosem Gitarrenspiel und Andersons androgynem Charisma. Es wurde zu einem kritischen und kommerziellen Erfolg und gilt als einer der Wegbereiter des Britpops, der Bands wie Oasis und Blur den Weg ebnete.

Dog Man Star (1994)

Nur ein Jahr nach ihrem Debüt folgte „Dog Man Star“. Die Aufnahmen waren von internen Spannungen geprägt, die schließlich zum Ausstieg von Bernard Butler führten. Trotzdem oder gerade deswegen gilt das Album vielen als Meisterwerk. Es ist ein opulentes, dramatisches Werk, das noch tiefer in die dunklen und theatralischen Seiten der Band eintaucht. Mit Songs wie „We Are the Pigs“ und „The Wild Ones“ zeigte Suede eine größere klangliche Bandbreite und eine verstärkte künstlerische Ambition. Richard Oakes ersetzte Butler an der Gitarre.

Coming Up (1996)

Mit dem Einstieg von Neil Codling am Keyboard neben Richard Oakes an der Gitarre erfand sich die Band auf „Coming Up“ neu. Das Album war kommerziell extrem erfolgreich und brachte mit Singles wie „Trash“, „Beautiful Ones“ und „Saturday Night“ eine Reihe von Top-10-Hits hervor. „Coming Up“ präsentierte einen eingängigeren, poppigeren Sound, ohne die charakteristische Suede-Ästhetik zu verlieren. Es war ein Höhepunkt der Britpop-Ära und festigte ihren Status als eine der größten Bands Großbritanniens.

Head Music (1999)

„Head Music“ zeigte eine weitere musikalische Entwicklung, die elektronische Elemente stärker in den Vordergrund rückte. Das Album stieg ebenfalls auf Platz eins der Charts ein und enthielt Singles wie „Electricity“. Es markierte eine Abkehr vom gitarrenlastigen Sound der Frühwerke und experimentierte mit Synthesizern und Drum Machines. Trotz gemischter Kritiken zeigte es die Bereitschaft der Band, neue Wege zu beschreiten.

A New Morning (2002)

Das fünfte Studioalbum „A New Morning“ zeigte eine reifere und introspektivere Seite der Band. Es wurde von Kritikern und Fans verhalten aufgenommen und erreichte nicht den kommerziellen Erfolg der Vorgänger. Nach der Veröffentlichung des Best-of-Albums „Singles“ im Jahr 2003 und einer Abschiedstournee legte die Band eine längere Pause ein. Brett Anderson widmete sich in dieser Zeit Soloprojekten und einer kurzlebigen Zusammenarbeit mit Bernard Butler unter dem Namen The Tears.

Bloodsports (2013)

Im Jahr 2010 meldete sich Suede für eine Reihe von gefeierten Reunion-Konzerten zurück, was die Tür für neue Musik öffnete. Das Comeback-Album „Bloodsports“ wurde von Fans und Kritikern begeistert aufgenommen. Es zeigte Suede in Topform, mit einem Sound, der an ihre frühen Werke erinnerte, aber gleichzeitig frisch und energiegeladen klang. Es war ein kraftvolles Statement, das bewies, dass die Band auch nach langer Pause nichts von ihrer ursprünglichen Intensität verloren hatte.

Night Thoughts (2016)

„Night Thoughts“ war ein Konzeptalbum, das von einem begleitenden Film untermalt wurde. Es war ein ehrgeiziges und atmosphärisches Werk, das die dunkleren, cineastischen Seiten der Band betonte. Das Album erhielt hervorragende Kritiken für seine künstlerische Tiefe und seinen zusammenhängenden Sound.

The Blue Hour (2018)

Mit „The Blue Hour“ setzte Suede ihre experimentelle Phase fort. Das Album war komplexer und vielschichtiger als seine Vorgänger, mit orchestralen Arrangements und einer erzählerischen Struktur. Es war ein mutiger Schritt, der die Band erneut in neue klangliche Territorien führte.

Autofiction (2022)

„Autofiction“ kehrte zu einem roheren, unmittelbaren Sound zurück. Brett Anderson beschrieb es als ihr „Punk-Album“, das die Energie und Naivität einer Live-Band einfangen sollte. Das Album wurde von Kritikern gefeiert und erreichte hohe Chartplatzierungen, was die anhaltende Relevanz und kreative Vitalität von Suede unterstrich.

Antidepressants (2025)


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