Depeche Mode haben mit „In The End“ einen bisher unveröffentlichten Song aus den Aufnahmesessions ihres letzten Albums Memento Mori vorgestellt. Der Track erscheint auf der physischen Veröffentlichung ihres neuen Konzertfilms M, der ab dem 5. Dezember 2025 auf DVD, Blu-ray und CD erhältlich sein wird.
Die neue Single knüpft musikalisch wie inhaltlich an das düstere Thema von Memento Mori an: die Endlichkeit des Lebens, die unausweichliche Konfrontation mit dem Tod und der Versuch, daraus Trost zu ziehen. In der für Depeche Mode typischen Mischung aus Melancholie und Erhabenheit singt Dave Gahan mit ruhiger, fast resignierter Stimme:
„You know we’re going nowhere / We’re all nothing in the end / We’re weightless, floating endlessly / We’ll be dust again in the end.“
Mit seinen glockenklaren Synth-Linien, getragenen Rhythmen und einer bewusst zurückgenommenen Produktion steht „In The End“ ganz in der Tradition der ruhigeren Depeche Mode-Stücke, vergleichbar etwa mit „Condemnation“ oder „Home“. Auch wenn der Song es nicht auf das finale Album geschafft hat, fügt er sich inhaltlich und klanglich nahtlos in die Welt von Memento Mori ein.
Ein Song aus dem Schatten
In The End wurde parallel zu den Arbeiten an Memento Mori aufgenommen, dem ersten Album, das Depeche Mode nach dem Tod von Keyboarder und Gründungsmitglied Andrew Fletcher veröffentlicht haben. Obwohl der Song ebenso wie das restliche Album bereits vor Fletchs plötzlichem Tod im Mai 2022 entstand, wirkt er im Nachhinein wie ein bewusster Abschied. Gahan selbst sprach in Interviews davon, dass der Tod von Fletcher die Band in ihrer Fragilität getroffen habe: „Jetzt ist er nicht mehr da, und es fühlt sich immer noch nicht real an.“
Der Film als Ritual: M und die Beziehung zum Tod
Der neue Konzertfilm M dokumentiert nicht nur drei ausverkaufte Shows im Foro Sol Stadion in Mexiko-Stadt, sondern ist gleichzeitig eine Hommage an den mexikanischen Umgang mit dem Tod.
Regie führte der preisgekrönte Regisseur Fernando Frías (Ya no estoy aquí), der bereits in seinem Spielfilm ein vielschichtiges Porträt mexikanischer Jugendkultur zwischen Gewalt, Trauer und Identität gezeichnet hatte.
Im Zentrum von M steht die Faszination der Mexikaner für das Sterben, nicht als tragisches Ende, sondern als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens. Genau hier findet sich eine neue Verbindung zur Musik von Depeche Mode: Die Band, die sich seit den frühen 1980er-Jahren mit dunklen Themen wie Verlust, Sünde und Erlösung beschäftigt, trifft auf ein kulturelles Umfeld, das dem Tod mit Farben, Ritualen und Feiern begegnet.
Die Aufnahmen aus dem Stadion zeigen eine Band, die trotz aller Verluste mit Würde und Leidenschaft auf der Bühne steht. Dave Gahan, inzwischen 63 Jahre alt, wirkt in diesen Bildern erstaunlich präsent, fast erleuchtet, als wolle er mit jeder Geste, jedem Blick ins Publikum sagen: Wir sind noch da. Und solange wir spielen, leben wir.
Live-Album aus Mexiko und physische Veröffentlichung
Zusätzlich zur Filmveröffentlichung erscheint am 5. Dezember auch ein neues Live-Album unter dem Titel Memento Mori: Mexico City. Es enthält eine Auswahl von Songs aus den drei Shows, darunter Klassiker wie Never Let Me Down Again, Enjoy The Silence oder Walking In My Shoes, aber auch neuere Stücke wie Ghosts Again oder My Favourite Stranger. Das Album wird als Doppel-CD erhältlich sein, der Film erscheint auf DVD und Blu-ray. Neben dem neuen Song In The End ist auch Bonusmaterial angekündigt, darunter Interviews und Behind-the-Scenes-Material.
Wie es mit Depeche Mode weitergeht
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Ob und wann es neue Musik von Depeche Mode geben wird, bleibt offen. Dave Gahan sagte kürzlich in einem Interview mit dem NME, dass eine Pause dringend nötig sei: „Martin und ich haben uns kürzlich gesehen, das war schön. Ich habe ihn gefragt, ob er schon wieder schreibt. Seine Antwort: ‘Nee’. Und das ist völlig normal.“ Nach zwei Jahren intensiver Arbeit und einer Welttournee brauche es Zeit, um wieder neue Impulse zu finden. Dennoch ließ Gahan offen, ob es in Zukunft noch ein weiteres Kapitel geben könnte: „Ich würde es nicht ausschließen.“
