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Sleaford Mods – Spare Ribs (Review)

Musikalischer Mittelfinger in Richtung Politik und Kapitalismus und reduzierter Electrop-Pop mit rotzigem Rap aus Nottingham: Das Duo Sleaford Mods ist in seinem 14. Bandjahr politischer und punktrotziger denn je.

„Spare Ribs“ ist das mittlerweile elfte Album von Sänger und Rapper Jason Williamson und Produzent Andrew Robert Lindsay Fearn, doch ihr minimaler Electro-Sound, gepaart mit lässiger Post-Punk-Attitüde à la The Fall und Slacker-Hip-Hop-Vibes im Stile von The Streets, gewinnt hier nochmals mehr an Schärfe.

Video: Sleaford Mods – Shortcummings

Die Texte strotzen nur so vor „Fuck-You“-Zeilen und richten sich vornehmlich gegen die eigene Regierung, die nicht nur mit der Brexit-Politik, sondern auch mit ihren Corona-Maßnahmen gründlich versagt und mit neoliberalem Kapitalismus Großbritannien weiter in eine Spaltung treibt. Die Lyrics wirken wie Pfeile, die sich eigentlich scharf in das Fleisch der Politiker bohren sollten. Der Albumtitel zielt darauf, was „einfache Leute“ für Reiche bedeuten: ein paar entbehrliche Rippen.

Der Sound ist immer noch getragen von einem DIY-Charme, angereichert mit Funk-Fetzen, 90ies Disco, Slacker-Ska und an manchen Stellen jedoch poppiger als je zuvor. So zum Beispiel in „Nudge It“, einem Track, auf dem Amy Taylor, Sängerin der australischen Pub-Punk-Rock-Band Amyl & The Sniffers, als Gastsängerin brilliert.

Video: Sleaford Mods Ft. Amy Taylor – Nudge It

Ein Album wie eine Abrechnung: Wütend, fluchend und radikal. Ein Album zur Zeit und gleichzeitig ein Höhepunkt im Schaffen der Sleaford Mods.

Sleaford Mods – „Spare Ribs“auf Spotify hören:

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