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ONE TO ONE: JOHN & YOKO – Doku kommt ins Kino

Mit ONE TO ONE: JOHN & YOKO erscheint ein ungewöhnlich intimes Porträt zweier Ikonen der Popgeschichte. Der Dokumentarfilm von Oscar-Preisträger Kevin Macdonald beleuchtet eine ebenso kurze wie prägende Phase im Leben von John Lennon und Yoko Ono: die gemeinsamen 18 Monate in New York Anfang der 1970er-Jahre. (Foto: Brian Hamill)

Im Mittelpunkt steht dabei das One to One-Benefizkonzert im Madison Square Garden – Lennons einziger abendfüllender Soloauftritt nach dem Ende der Beatles.

Leben und Musik im Wandel

1971 ziehen John Lennon und Yoko Ono von London nach New York. Sie lassen das Promileben Großbritanniens hinter sich und mieten ein Apartment im Greenwich Village – einem Viertel, das für seine kreative, linke Bohème bekannt ist. Hier leben sie wie viele junge Paare ihrer Zeit: vor dem Fernseher, mit politischen Diskussionen, zwischen Vietnamkriegs-Bildern und amerikanischen Werbespots. Die Dokumentation rekonstruiert diese Atmosphäre präzise, unter anderem durch eine detailgetreue Nachbildung des Apartments, in dem die Aufnahmen entstanden sind.

Durch die geschickte Collage aus historischen Fernsehbildern, privaten Filmaufnahmen und Interviews entsteht ein lebendiges Porträt der frühen 70er-Jahre – so, wie es das Paar selbst wahrgenommen haben könnte. Der Film zeigt nicht nur die äußeren Umstände, sondern auch die inneren Prozesse: das politische Erwachen, den Wunsch nach gesellschaftlichem Einfluss, die künstlerische Zusammenarbeit – und die Herausforderungen einer öffentlich ausgetragenen Beziehung.

Das legendäre One to One-Konzert

Ein zentrales Ereignis dieser Zeit war das Benefizkonzert im Madison Square Garden am 30. August 1972. Inspiriert von einer TV-Reportage des Journalisten Geraldo Rivera über geistig behinderte Kinder, organisierten Lennon und Ono das Konzert, um Gelder für eine New Yorker Schule zu sammeln. Der Auftritt markiert einen der wenigen Solo-Gigs Lennons und sollte zugleich sein letzter größerer Live-Auftritt sein.

Still frame from the film Bed Peace, 1970 dir: John Lennon & Yoko Ono, cameraman: Nic Knowland © 1970 Yoko Ono Lennon

ONE TO ONE: JOHN & YOKO macht dieses Konzert in bisher unbekannter Intensität zugänglich. Neu restaurierte Filmaufnahmen und bislang unveröffentlichtes Material wurden von Sean Ono Lennon, dem Sohn des Paares, neu abgemischt und für die große Leinwand aufbereitet. Die Musik entfaltet damit eine neue Wucht und zeigt Lennon als charismatischen Performer – verletzlich, politisch und musikalisch auf dem Höhepunkt seiner Solokarriere.

Von Venedig bis Sundance

Der Film feierte seine Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig und wurde anschließend auch beim Telluride Film Festival sowie im Spotlight-Programm des renommierten Sundance Filmfestivals gezeigt. Das allein zeigt, welchen Stellenwert das Projekt für die internationale Filmwelt besitzt.

Regisseur Kevin Macdonald gelingt ein sensibles, zugleich spannendes Porträt, das sich nicht auf den nostalgischen Blick zurück beschränkt, sondern Lennon und Ono als Künstler im Wandel und im politischen Kontext ihrer Zeit begreift. Unterstützt wird er dabei von Co-Regisseur und Editor Sam Rice-Edwards. Die Produktion stammt aus dem Hause A Plan B (u. a. Brad Pitts Produktionsfirma), KM Films und Mercury Studios. Sean Ono Lennon war als Executive Producer selbst beteiligt – gemeinsam mit Größen wie Marc Robinson, David Joseph, Steve Condie, Dede Gardner und Jeremy Kleiner. Auch Brad Pitt wird als Executive Producer gelistet.

ONE TO ONE: JOHN & YOKO startet am 26. Juni 2025 in den deutschen Kinos.


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