Sie bleiben eine unserer Lieblingsbands und machen mit dem neuen Song viel Vorfreude auf das neue Album „Everything“ (Februar 2026).
Es gibt Songs, die kommen wie eine Welle: laut, überwältigend, nicht zu überhören. Und dann gibt es Songs wie „Superpower“ von Black Sea Dahu – eine leise, eindringliche Stimme, die sich tiefer eingräbt als jeder Schrei. Die Zürcher Indie-Folk-Band um Sängerin Janine Cathrein hat mit ihrer neuen Single einen Song geschaffen, der nicht nur gehört, sondern gespürt werden will.
„Superpower“ ist die zweite Auskopplung aus dem kommenden Album „Everything“ (VÖ: Februar 2026). Es geht darin um Angst – aber nicht um die filmreife, explosive Angst, sondern um die stille. Die, die sich festsetzt, die dich lähmt, die dich Stück für Stück kleiner macht. Cathrein beschreibt es als die Angst, die selbst alltägliche Dinge wie Atmen oder Sprechen zu einer Herausforderung werden lässt. Und doch liegt in dieser Dunkelheit auch eine unerwartete Kraft.
„Ich trage Versionen meines jüngeren Ichs in mir, die sich klein gemacht haben, um irgendwie durchzukommen“, erzählt sie. „Manchmal habe ich das Gefühl, wir alle laufen nur als Kinder in erwachsenen Körpern durch die Gegend.“
Genau daraus wächst die Essenz von „Superpower“: ein Umarmen der eigenen verletzlichen Anteile. Statt die jüngeren, ängstlichen Versionen von uns wegzuschieben, lädt der Song dazu ein, sie anzuerkennen – weil gerade dort unsere größte Stärke liegen kann.
Musikalisch bewegt sich Black Sea Dahu wie gewohnt zwischen Indie-Folk, Chamber Pop und einem Hauch von Art Rock. Streicherarrangements – mit dem Quartett Amour sur Mars – geben der neuen Musik zusätzliche Tiefe, während die Band als enges Kollektiv aus Geschwistern und Freund:innen vertraut und organisch klingt. Produzent Gavin Gardiner (Great Lake Swimmers) sorgt erneut für den warmen, analogen Sound, der die intime Stimmung trägt.
Mit „Everything“ kündigen Black Sea Dahu ihr bisher wohl introspektivstes Werk an. Nach dem gefeierten Debüt „White Creatures“ (2018), der „No Fire in the Sand“-EP (2019), „I Am My Mother“ (2022) und dem Livealbum „LIVE in Zürich und Bern“ (2024), führt die Band ihre Suche nach Tiefe konsequent weiter. Entstanden in einer Zeit persönlicher Verluste, lotet das Album Fragen nach Vergänglichkeit, Trauer und Neubeginn aus – ohne dabei in Schwere zu erstarren.
„Superpower“ ist mehr als nur ein Vorgeschmack auf dieses Album. Es ist eine Einladung, die eigenen Mauern zu überprüfen und den Stimmen zuzuhören, die wir sonst übertönen. Manchmal sind es genau diese leisen Stimmen, die den Weg nach draußen kennen.
Black Sea Dahu Live 2026: „Everything“-Tour
18.03. München – Muffathalle
24.03. Leipzig – UT Connewitz
25.03. Leipzig – UT Connewitz
26.03. Berlin – Kesselhaus
28.03. Oldenburg – Kulturetage
01.04. Köln – Gloria Theater