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Afrikanische Musik (Spotify Playlist)

Unsere heutige Musik wäre ohne den Einfluss afrikanischer Musik eine völlig andere. In einer epischen Playlist stellen wir die verschiedenen Musikstile des Kontinents vor.

Vielleicht würden wir heute immer noch zu Blasmusik und Folklore tanzen, gäbe es den Einfluss afrikanischer Musik nicht. Nicht erst seit den Sklaven, die auf den Baumwollfeldern der Vereinigten Staaten den Blues erfanden, ist die Musik des sogenannten „schwarzen“ Kontinents prägend für unsere Musik.

Dabei gibt es eigentlich gar keine „afrikanische Musik“, genauso wenig, wie es eine europäische Musik oder eine amerikanische Musik gibt. Afrika besteht aus 55 Ländern mit 1,1 Milliarden Einwohnern und ist ungleich größer als Europa. Es umspannt die Nord- und die Südhalbkugel. Von einer afrikanischen Musik zu sprechen ist also einmal mehr eine grobe Verallgemeinerung und zeigt wie wenig wir alle über diesen kulturell reichen Kontinent wissen.

In den 20ern und 30ern fand Afrobeat aus Afrika eine starke Aufmerksamkeit unter Jazz-Kennern und Musikern. Tatsächlich hatte Afrobeat viele Gemeinsamkeiten mit dem später in Deutschland entstandenen Krautrock: monoton-hypnotische Rhythmen, lange Instrumentalteile, viel Raum für Improvisation.

In den 80ern entwickelte sich auch in Afrika eine große und lebendige House-Szene, schließlich waren die hypnotischen Beats der elektronischen Musik stark von afrikanischen Rhythmen inspiriert. Außerdem war elektronische Musik auch ohne teures Studioequipment zu produzieren, das für viele Musiker in Afrika sowieso unerschwinglich war, so dass sich Musik dort vor allem live abspielt.

Peter Gabriel brachte Ende der 80er einige etablierte Stars aus Afrika nach Europa und vermarktete sie unter dem heute problematischen Begriff der „World Music“. Der Begriff „World Music“ bezeichnet dabei alles, was nicht aus Europa oder den USA kommt und marginalisiert die Kultur anderer Länder. Alle Musik ist Weltmusik.

Zahlreiche DJs und Elektronik-Produzenten haben in den letzten Jahrzehnten immer wieder Musik aus Afrika in ihre Sets integriert oder geremixt, weil die Energie afrikanischer Tanzmusik einfach unvergleichlich ist. Der Grat zwischen kultureller Aneignung und Respektsbekundung ist schmal, allerdings gibt es in der Popmusik nicht nur tradtionelle Folklore, sondern sie lebt geradezu von der Verschmelzung unterschiedlicher Einflüsse.

Es gibt auch immer wieder Kooperationen zwischen europäischen und afrikanischen Künstler, wie zuletzt die Zusammenarbeit von Blurs Damon Albarn mit dem malischen Superstar Fatoumata Diawara.

In unserer Playlist machen wir eine Rundreise kreuz und quer durch Afrika und die Jahrzehnte und stellen Musik unterschiedlicher Genres und Dekaden vor, die diese besondere Magie hat, die afrikanische Musik häufig auszeichnet. Sie soll vor allem als Startpunkt dienen für die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Spielarten von Afrika vom Wüstenrock Algeriens bis zum Amapiano Südarfrikas.

Playlist: African Music (TONSPION)