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Björk: Songs, Alben und Bio der isländischen Künstlerin

Björk veröffentlichte im Herbst 2022 ihr zehntes Album „Fossora“ und kündigte an 2024 mit der Arbeit zum neuen zu beginnen. Wir blicken zurück auf die Karriere der außergewöhnlichen Künstlerin aus Island.

Björk Guðmundsdóttir wurde am 21. November 1965 in Reykjavík als Tochter von Hildur Rúna Hauksdóttir und Guðmundur Gunnarsson geboren. Schon früh zeigte sie musikalisches Talent und besuchte ab 1970 die Musikschule Barnamúsíkskóli Reykjavíkur, wo sie in Gesang, Klavier und Flöte unterrichtet wurde.

Im Alter von elf Jahren erregte sie Aufmerksamkeit mit einer Aufnahme, auf der sie das Lied „I Love To Love“ von Tina Charles sang. Dies führte zur Veröffentlichung ihres ersten Albums „Björk“ im Jahr 1977, das in Island erfolgreich war, aber außerhalb ihrer Heimat noch wenig Beachtung fand.


Björk interessierte sich zunehmend für Punk-Musik und gründete verschiedene Bands wie Spit and Snot und Exodus. 1981 gründete sie die Gruppe Tappi Tíkarrass und später die Band KUKL. Mit KUKL tourte sie und veröffentlichte Alben wie „The Eye“ (1984) und „Holidays in Europe“ (1986). KUKL formte sich schließlich zur Band „The Sugarcubes“, die als Indieband internationale Anerkennung erlangte und bereits das enorme Starpotenzial der jungen Sängerin erkennen ließ.

Debut (1993)

Nach ihrem Ausstieg bei The Sugarcubes begann Björk eine Solokarriere. Ihr erstes internationales Soloalbum „Debut“ wurde 1993 veröffentlicht und von der Kritik hoch gelobt. Es enthielt Lieder, die sie schon als Jugendliche geschrieben hatte, sowie solche, die sie mit Nellee Hooper produzierte. Das Album war international ein großer Erfolg und etablierte sie sofort als eigenständige Künstlerin.

Post (1995)

Björk arbeitete anschließend mit verschiedenen Künstlern zusammen, darunter David Arnold und Tricky. Ihr Album „Post“ (1995) handelte von Liebe und Beziehungen und war erneut sehr erfolgreich. Sie schrieb auch das Lied „Bedtime Story“ für Madonnas Album „Bedtime Stories“. Mit „Hyperballad“ veröffentlichte sie einen ihrer bis heute populärsten Songs.

Homogenic (1997)

Das Album „Homogenic“ (1997) war von Islands Landschaft und Natur inspiriert. Die Zusammenarbeit mit Künstlern wie Mark Bell von LFO und Howie B führte zu einem emotionalen und kraftvollen Album. Die Verbundenheit zu ihrer Heimat spiegelte sich in ihrer Musik wider. Legendär sind auch die Videos zu ihrer Musik.

Vespertine (2001)

„Vespertine“ (2001) war ein introspektives Album, das komplexe Rhythmen und vielfältige Klänge einsetzte. Die Texte von E. E. Cummings und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern prägten dieses Werk. Björk experimentierte mit Inuit-Chören, elektronischen Klängen und mehr. „Vespertine“ zeigt auch eine Abkehr vom klassischen Pop-Song: Björk hat sich inzwischen ihr eigenes musikalisches Universum geschaffen, weit jenseits der Musikindustrie.

Medúlla (2004)

Im Jahr 2004 veröffentlichte Björk das Album „Medúlla“, das sich auf die menschliche Stimme konzentrierte. Die meisten Lieder bestanden nur aus Gesang, und sie lud Künstler wie Rahzel, Mike Patton und Robert Wyatt ein, daran mitzuwirken. Das Album brachte unkonventionelle Vokalarrangements und ungewöhnliche Klänge und ist viel mehr Kunst als Pop.

Volta (2007)

Björks sechstes Studioalbum „Volta“ (2007) zeigte eine erneute stilistische Verschiebung. Sie arbeitete mit verschiedenen Künstlern zusammen und integrierte verschiedene musikalische Einflüsse in das Album. Ihre Liebe zum spielerischen Experiment prägten weiterhin ihre Musik.

Biophilia (2011)

Biophilia (2011) war ein multimediales Projekt, das Apps, Installationen, Live-Shows und mehr umfasste. Das Album war von komplexen Rhythmen und ungewöhnlichen Klangstrukturen geprägt. Björk setzte sich mit Themen wie Natur und Wissenschaft auseinander. Nach Musik und Video entdeckt Björk die Mode als Kunstform und integriert sie in ihre Videos.

Vulnicura (2015)

„Vulnicura“ ist ein zutiefst emotionales Album, das Björks schmerzhafte Erfahrungen in ihrer gescheiterten Beziehung mit dem Künstler Matthew Barney verarbeitet. Die Musik ist geprägt von orchestralen Arrangements und elektronischen Elementen, die die emotionalen Nuancen der Texte unterstreichen. Für die Konzerte zum Album, die nicht aufgenommen wurden, begann Björk sich mit den kunstvollen Masken des Künstlers James T. Merry zu verhüllen.

Das Album stellt auch einen Wendepunkt von Björk in ihrer Beziehung zum Feminismus dar. In einem Interview berichtet sie davon, dass bei jedem ihrer Alben Männer als ihre „Produzenten“ genannt werden, obwohl sie selbst den Großteil der Arbeit gemacht habe.

„Zum Beispiel habe ich 80 Prozent der Beats auf „Vespertine“ gemacht, und es hat mich drei Jahre gekostet, an diesem Album zu arbeiten, weil es alles Mikrobeats waren – es war wie ein riesiges Stickereiprojekt. Matmos kam in den letzten zwei Wochen dazu und fügte Percussion über die Songs hinzu, aber sie haben keine der Hauptteile gemacht, und überall werden sie dafür verantwortlich gemacht, das gesamte Album gemacht zu haben. Drew von Matmos ist ein enger Freund von mir, und in jedem einzelnen Interview, das er gemacht hat, hat er das korrigiert. Und sie hören ihm nicht einmal zu. Ich möchte junge Mädchen unterstützen, die jetzt in ihren 20ern sind, und ihnen sagen: Du bildest dir das nicht nur ein.“

Björk

Utopia (2017)

Ihr Album „Utopia“ (2017) setzte ihren experimentellen Ansatz fort und erkundete Themen wie Liebe, Natur und Zukunft. Das Album war von vielfältigen Klängen und einer fantasievollen Instrumentierung geprägt.

Fossora (2022)

Ihr zehntes Studioalbum „Fossora“ wurde 2022 veröffentlicht und zeigt weiterhin Björks künstlerische Entwicklung und ihre Bereitschaft, neue Klänge und Ideen zu erforschen. Einige der Songs hatte sie für ihre verstorbene Mutter während der Corona-Lockdowns geschrieben.

Zusammen mit ihrem Album veröffentlichte Björk 2022 den Podcast „Sonic Symbolism“ in dem sie persönliche Einblicke über ihrer Karriere und zu jedem einzelnen ihrer Alben gibt. Für Fans eine sehr ergiebige Quelle über die Arbeit von Björk.

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