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Die besten USB-Mikrofone und Zubehör für Podcast und Sprachaufnahmen

Immer mehr starten einen eigenen Podcast und brauchen dafür gute Sprachaufnahmen: Welche USB-Mikrofone nehmen? 

Am einfachsten sind eben USB-Mikrofone für Sprachaufnahmen, wenn man mit dem Podcasting beginnen will: Einfach anschließen, Aufnahme starten, fertig. Anfangs nur als Spielerei verstanden, finden USB-Mikros aber auch Verwendung in vielen Homestudios für YouTube-Clips und sind so zur Standardausrüstung geworden. Wir stellen hier die besten vor:

Eines der beliebtesten Mikrofone bei Podcastern: RØDE NT-USB+ (Foto: Rode)

Tipps vom Profi: Was besonders wichtig bei Sprach- oder Gesangsaufnahmen ist

Für Einsteiger:innen mit Anspruch: Elgato Wave:3

Das Elgato Wave:3 richtet sich vor allem an Streamer:innen, ist aber dank der sehr guten Sprachverständlichkeit auch für Podcasts eine gute Wahl. Die interne Clipguard-Technologie verhindert Übersteuerung, selbst bei lauten Stimmen oder plötzlichen Lautstärkespitzen. Mitgeliefert wird zudem die hauseigene Software „Wave Link“, ein digitaler Mixer, der verschiedene Audioquellen flexibel steuern lässt.

  • Kondensator-Mikrofon mit Nierencharakteristik
  • Sampling-Rate: bis 96 kHz / 24 Bit
  • USB-C-Anschluss
  • Preis: ca. 160 Euro

Klassiker mit Update: Shure MV7+

Der Nachfolger des beliebten MV7 wurde optisch und technisch modernisiert. Das neue Modell verfügt nun über einen USB-C-Anschluss, eine RGB-Beleuchtung und eine überarbeitete „Auto-Level“-Funktion, die den Mikrofonpegel dynamisch anpasst. Wie schon beim Vorgänger ist auch hier ein XLR-Ausgang enthalten, sodass das Mikrofon sowohl als USB- als auch als Studiomikro genutzt werden kann.

  • Dynamisches Mikrofon mit Nierencharakteristik
  • USB-C + XLR-Ausgang
  • Kompatibel mit ShurePlus MOTIV App (iOS, Android, Desktop)
  • Preis: ca. 299 Euro

Minimalistisch und mobil: RØDE NT-USB+

RØDE hat sein beliebtes NT-USB überarbeitet und mit einem internen DSP ausgestattet. Damit lassen sich per App Equalizer, Kompressor und Noise Gate aktivieren – ideal für Podcasts ohne Nachbearbeitung. Das Mikrofon ist sofort einsatzbereit, klingt ausgewogen und funktioniert mit Mac, PC und Mobilgeräten.

  • Kondensator-Mikrofon mit Nierencharakteristik
  • Sampling-Rate: 48 kHz / 24 Bit
  • USB-C-Anschluss, integrierter DSP
  • Preis: ca. 179 Euro

Das modulare System: Lewitt Connect 6 + LCT 240 PRO

Lewitt geht mit dem Connect 6 einen anderen Weg: Das Interface dient als leistungsstarke USB-Audiozentrale, an die sich klassische XLR-Mikrofone wie das LCT 240 PRO anschließen lassen. Das macht das Setup zwar etwas komplexer, bietet aber deutlich mehr Flexibilität und Klangqualität. Besonders für Podcaster:innen, die perspektivisch in Richtung professioneller Produktion denken, eine überlegenswerte Option.

  • Kombination aus Audiointerface (USB-C) und XLR-Mikrofon
  • Sehr gute Sprachqualität, erweiterbar für Musikaufnahmen
  • Preis: ca. 199 Euro (LCT 240 PRO) + 299 Euro (Connect 6)

Kompakt und günstig: Fifine K688

Das Fifine K688 ist ein überraschend gutes dynamisches USB/XLR-Mikrofon im unteren Preisbereich. Es bietet direkten Kopfhörerausgang mit Lautstärkeregelung, einen Mute-Button und liefert erstaunlich präsente Sprachaufnahmen, besonders in unbehandelten Räumen.

  • Dynamisches Mikrofon mit Nierencharakteristik
  • USB-C und XLR-Anschluss
  • Integrierter Kopfhörerausgang mit Lautstärkeregelung
  • Preis: ca. 89 Euro

Flexibel mit analoger Option: Audio-Technica AT2040USB

Das AT2040USB kombiniert die bewährte Kapsel des dynamischen AT2040 mit einem hochwertigen USB-Audio-Interface direkt im Mikrofon. Damit wird ein klarer und präsenter Klang auch ohne Nachbearbeitung möglich. Im Unterschied zu vielen Kondensator-Modellen filtert das Mikro auch Raumhall gut heraus.

  • Dynamisches USB-Mikrofon mit Nierencharakteristik
  • USB-C-Anschluss, interner Popfilter
  • Kopfhörerausgang mit Monitoring-Regler
  • Preis: ca. 150 Euro

Hochauflösend und solide: beyerdynamic FOX

Das FOX bleibt auch vier Jahre nach seiner Einführung ein solides USB-Kondensatormikrofon, das sich besonders für musikalische Anwendungen eignet. Mit einer Abtastfrequenz von 96 kHz / 24 Bit und stabilem Metallgehäuse richtet es sich an Nutzer:innen, die Studioqualität bei einfacher Bedienung wünschen. Die Optik bleibt dabei Geschmackssache, das Gerät punktet aber mit Zuverlässigkeit und klarem Sound.

  • USB-Kondensator-Mikrofon mit Nierencharakteristik
  • Robuste Verarbeitung, Studioqualität
  • Preis: ca. 145 Euro

Für mehrere Sprecher:innen: Samson Q2U

Wer Podcasts mit mehreren Personen aufnehmen will, kommt oft um eine flexible Lösung mit XLR-Anschluss nicht herum. Das Samson Q2U ist ein unauffälliges, aber funktionales Mikrofon, das sowohl USB als auch XLR unterstützt. Besonders für Interviewsituationen oder mobile Podcast-Aufnahmen ist es eine beliebte Wahl – auch wegen der geringen Raumempfindlichkeit.

  • Dynamisches Handmikrofon mit Nierencharakteristik
  • USB- und XLR-Ausgänge, inkl. Tischstativ und Kabel
  • Preis: ca. 75 Euro

Kurzer Überblick: Worauf beim Kauf achten?

  • Kondensator vs. dynamisch: Kondensatormikros bieten mehr Detail, sind aber empfindlicher. Dynamische Modelle sind robuster und rauschärmer, besonders in unbehandelten Räumen.
  • USB-C statt USB-A: Zukunftssicher und besser kompatibel mit neuen Laptops, Tablets und Smartphones.
  • Monitoring: Ein Kopfhörerausgang direkt am Mikrofon hilft, die eigene Stimme in Echtzeit ohne Verzögerung zu hören.
  • Software-Integration: Apps mit Auto-Level oder Equalizer-Funktionen erleichtern die Produktion und sparen Nachbearbeitungszeit.
  • XLR-Option: Wer später professioneller arbeiten will, sollte ein Modell mit XLR-Anschluss in Betracht ziehen.

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Zubehör nicht vergessen

Gute Sprachaufnahmen hängen nicht nur vom Mikrofon ab. Auch ein solider Mikrofonarm, ein Popfilter gegen Plosivlaute und ein Monitoring-Kopfhörer machen den Unterschied. Wer regelmäßig aufnimmt, sollte zudem darauf achten, Reflexionen im Raum zu reduzieren, etwa mit Akustik-Panels oder einer einfachen Decke über dem Tisch.

Mikrofonarm oder Tischstativ

Ein wackliges Tischstativ überträgt Vibrationen vom Tisch direkt ans Mikrofon. Auch Tastaturanschläge oder Mausbewegungen können zu Störgeräuschen führen. Ein Mikrofonarm bringt das Mikro flexibel in Position, entkoppelt es vom Tisch und schafft Platz.

Empfehlung:

  • Rode PSA1+: stabil, geräuschlos verstellbar, auch für schwere Mikros geeignet
  • Elgato Wave Mic Arm LP: niedrige Bauweise, ideal für Streamer:innen mit Kamera
  • K&M 23860: schlicht, solide, für den stationären Einsatz

Popfilter oder Schaumstoff-Windschutz

Plosivlaute wie „P“ oder „T“ erzeugen kleine Luftstöße, die beim Sprechen direkt aufs Mikrofon treffen. Ein Popfilter oder ein Windschutz verhindert diese Übersteuerung und sorgt für weichere, saubere Sprachaufnahmen.

Empfehlung:

  • Klassischer Popfilter (z. B. von König & Meyer): vor das Mikro montiert, effektiv gegen Plosivlaute
  • Schaumstoffaufsatz: reduziert zusätzlich Atem- und Windgeräusche, auch im mobilen Einsatz sinnvoll
  • Wichtig: Nicht zu nah am Mikro sprechen, Abstand von 10–15 cm einhalten

Shock Mount / Mikrofonspinne

Eine Mikrofonspinne entkoppelt das Mikrofon mechanisch vom Mikrofonarm oder Stativ. So werden Trittschall, Berührungen und Vibrationen nicht auf die Kapsel übertragen.

Empfehlung:

  • Für viele USB-Mikros gibt es passende Shock Mounts vom Hersteller (z. B. Rode, Audio-Technica, Shure)
  • Universelle Modelle sind selten wirklich passend – hier auf Kompatibilität achten

Gute Kopfhörer mit Direkt-Monitoring

Nur wer hört, was aufgenommen wird, kann Fehler sofort erkennen. USB-Mikros mit integriertem Kopfhörerausgang bieten latenzfreies Monitoring – also Abhören ohne hörbare Verzögerung. Über einfache Laptop-Lautsprecher oder Bluetooth-Kopfhörer lässt sich keine seriöse Kontrolle durchführen.

Empfehlung:

  • beyerdynamic DT 770 Pro (80 Ohm): Studio-Standard, geschlossen, klarer Klang
  • Audio-Technica ATH-M50x: präziser Sound, robust, oft im Podcasting im Einsatz
  • Sennheiser HD 25: kompakt, leicht, sehr gute Sprachverständlichkeit

Ruhiger Raum mit wenig Reflexionen

Raumhall ist oft der größte Feind guter Sprachaufnahmen. Selbst mit hochwertigen Mikrofonen kann ein hallender Raum den Klang unnatürlich oder „blechern“ wirken lassen. Die besten Ergebnisse entstehen in kleinen, leicht gedämpften Räumen.

Tipps:

  • Bücherregale, Vorhänge, Teppiche helfen bei der Schalldämpfung
  • Aufnahmen nicht mitten im Raum machen, sondern in der Nähe von textilen Flächen
  • Mobile Lösungen: sogenannte Reflection Filter hinter dem Mikro helfen, Schallreflexionen abzufangen
  • Bei Bedarf einfache DIY-Methode: Decke über zwei Stühle hängen und darunter aufnehmen

Audio-Interface (bei XLR-Mikrofonen)

Wer ein XLR-Mikrofon statt eines USB-Mikrofons nutzt, benötigt ein separates Interface. Dieses wandelt das analoge Signal in digitale Daten und speist es in den Rechner ein. Gute Interfaces verbessern die Klangqualität und ermöglichen den Einsatz professioneller Mikrofone.

Empfehlung:

  • Focusrite Scarlett 2i2 (3rd Gen): beliebter Klassiker, zuverlässig und einfach
  • MOTU M2: sehr geringe Latenz, hochwertiger Klang
  • Audient EVO 4: mit Auto-Gain und Smart-Mute-Funktion, ideal für Einsteiger:innen

Rauschvermeidung durch Positionierung und Pegel

Viele Störgeräusche entstehen nicht durch schlechtes Equipment, sondern durch falsche Handhabung. Wer zu weit vom Mikro entfernt ist, muss den Gain (Verstärkung) hochdrehen – das verstärkt auch Hintergrundrauschen. Wer zu nah ist, riskiert Übersteuerung.

Tipps:

  • Mikrofon auf Mundhöhe bringen, nicht von oben oder unten sprechen
  • Abstand ca. 10–15 cm zum Mikro
  • Gain am Mikro oder Interface so einstellen, dass die Stimme im mittleren Bereich des Pegels liegt (nicht dauerhaft im roten Bereich)
  • Fenster schließen, Lüfter oder andere Geräte ausschalten – oder in Pausen aufnehmen
  • Laptop-Lüfter nicht direkt neben dem Mikro positionieren

Software für saubere Aufnahmen

Auch bei guter Hardware lohnt sich der Einsatz spezieller Software oder Plug-ins, um kleinere Fehler zu korrigieren oder den Klang noch transparenter zu machen.

Empfehlungen:

  • Auphonic (Web & Desktop): automatische Level-Korrektur, Rauschunterdrückung, Equalizing
  • Adobe Podcast Enhance: KI-gestützte Sprachverbesserung, sehr effektiv bei Hall oder Hintergrundrauschen
  • Reaper + ReaEQ / ReaComp: flexible DAW mit kostenlosen Effekten
  • RX Elements (iZotope): für gezielte Restauration von Problemstellen (z. B. Klicks, Brummen)

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