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Internetradio: Die besten Sender für Webradio auf einen Blick

Dank Internetradio braucht man heute kein klobiges Gerät mehr, um seine Lieblingssender zu hören. Hier die empfehlenswertesten Sendeprogramme von Webradios weltweit inklusive den Links zu deren Livestreams.

Ein Blick auf die Radiokarte verrät: musikalische Vielfalt sucht man auf UKW meist vergebens. Natürlich gibt es die wenigen Ausnahmen im tristen Einheitsbrei aus AC-Hitradioformaten („Dudelfunk“) mit dem „besten aus den 80ern, 90ern und dem besten von heute“. Wenn man aber nicht gerade in Berlin, Hamburg oder München lebt, helfen einem die auch nicht weiter.

Was ist Internetradio?

Beim klassischen Radio werden Signale über elektromagnetische Wellen gesendet. Dank Internet ist eine Übertragung von Radiosendungen auch ohne eigenen Radioempfänger möglich, einfach über den Browser oder Apps. So hat jeder die Radios aller Welt in der eigenen Hosentasche dabei und kann aus dem Vollen schöpfen. 

Zudem steht UKW derzeit auf der Kippe: während immer mehr Leute Musik nur noch auf ihren Smartphones hören, wollen die Betreiber der begehrten Sendeantennen immer mehr Geld. Kein Zweifel: auch die Radiolandschaft steht vor einem gewaltigen Umbruch.

Webradio und Podcasts lösen das klassische Radio ab 

Das ist auch am Siegeszug der Podcasts (Radio on demand) abzulesen: nicht nur die Hörer können überall auf der Welt auf ihr Internetradio zugreifen, auch Radiomacher können ohne riesigen technischen Aufwand eigene Sendungen produzieren und als Podcast im Netz, auf Spotify, iTunes, Soundcloud oder bei anderen Anbietern veröffentlichen. 

Im Unterschied zu Podcasts haben Internetradios meistens auch die Lizenz zum Musikspielen, während Podcasts in der Regel reine Wortbeiträge sind. Musik zu spielen ist teuer, lohnt also nur für große Sender. Wer Musik spielen möchte, muss seinen Sender bei der Gema anmelden und neben einer monatlichen Pauschale für jeden Hörer bezahlen. Das ist auch der Grund, warum private Radiosender so viel Werbung spielen. Nur öffentlich-rechtliche Sender werden durch Gebührenzahler finanziert und können so auf Werbung verzichten.

Die Fantastischen Vier (Foto: Mumpi / Monsterpics)
Act des Monats: Die Fantastischen Vier

 

Zum Glück sind nahezu alle Sender heutzutage auch online empfangbar und bieten ihr Liveprogramm als Internetradio an. So lassen sich Sender nicht nur deutschlandweit streamen, sondern auch Sender in den Vereinigten Staaten, Großbritannien oder Italien sind problemlos auch vom heimischen PC oder Smartphone aus empfangbar.

Obendrein finden sich spezialisierte Themen-Sender für alle Genres, die man sich ausmalen kann; Hip-Hop, Rock, Metal, Country, Techno – Internetradios gibt es für sämtliche Spartensender, und das alles zum Nulltarif ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen.

Webradio (Unsplash)
Webradio (Unsplash)

Wir haben uns mal ein wenig umgeschaut und die besten Internetsender herausgefiltert. Direkt reinhören könnt ihr mit einem Klick auf den Sendernamen. Viel Spaß.

Hitradios

„Das beste der 80er, 90er, 2000er und die Hits von heute“ – so der gern verwendete Slogan vieler Formatradiostationen. Dass Mainstream auch gut gemacht werden kann, beweisen folgende Stationen.

Deutschlandfunk Nova

Deutschlandfunk Nova ist neben Deutschlandfunk Kultur eines der nationalen Hörfunkprogramme des Deutschlandfunks. Berichte, Nachrichten, Interviews, Presseschauen, Podcasts: Vor allem für Informations-Geeks die Anlaufstelle Nummer eins.

1Live

Das Jugendradio aus Köln deckt von Rihanna bis Bieber alles ab, klingt frisch, dynamisch. Mit ihren Moderatoren, die immer ein wenig „over the top“ gut gelaunt sind, kann es auf Dauer etwas anstrengend werden. Deutschland braucht mehr normalgelaunte Moderatoren! Abends ab 8 steht bei 1Live die Musik im Zentrum des Interesses.

Radiomonster.FM

RadioMonster.FM ist ein Online Radiosender ohne nervige Moderation, der überall kostenlos empfangen werden kann. Es lassen sich per Sucheingabe Titel wünschen, die dann auch tatsächlich gespielt werden. Funktioniert, wir haben es getestet. Wem ein Stück besonders gut gefällt, kann es gleich per Mausklick runterladen. Allerdings kann man dann auch gleich einen Streamingservice verwenden und sein eigenes Programm gestalten. Oder sich von Playlisten berieseln lassen.

JamFM

„Musik die dich bewegt“ – Jam FM spielt die aktuellen Dance-Hits von Major Lazer und co. in Dauerschleife. Damit kann man schon mal gut in den Morgen starten. Gewürzt werden die Tanzgranaten mit „den besten neuen Hits“. Wie auch immer das zu verstehen ist. Musikalisch okay.

Fritz

Das Jugendradio vom RBB lässt sich, vor allem was Social Media und Video-Content angeht, so einiges einfallen. Die aktuellen Themen sind jugendfreundlich aufgearbeitet, nur wirkt es immer etwas befremdlich, wenn sich Ü30-Moderatoren auf einmal des Teenager-Slangs bemächtigen.

Qualitätssender jenseits des Mainstreams

Hier entscheiden Musikliebhaber*innen noch selbst: Wöchentlich wechselnde Rotation, neue Releases und Musik abseits des Mainstreams zeichnen diese Internetradios aus.

TONSPION TIPP: ByteFM

Das Internetradio aus Hamburg, ausgezeichnet mit dem Grimme Online Award, legt den Fokus auf eher unbekannte Künstler und Genres abseits des Mainstreams. Hier sind echte Musikkenner am Werk, die musikalische Mischung ist genauso abenteuerlich wie spannend. Wenn alternatives Radio, dann bitte so! Byte.FM könnt ihr in Hamburg und Berlin über UKW und DAB empfangen. Alle anderen können den Livestream auf der Homepage nutzen, oder diesen Link: http://www.byte.fm/stream/bytefm.m3u

DetektorFM

Noch ein Webradio, dieses mal ganz im Osten der Republik. Nach Mephisto wahrscheinlich der beste Sender in der Leipziger Region mit Fokus auf alternativem Pop und interessanten Reportagen über tagesrelevante Themen. Sehr hervorzuheben sind die zahlreichen hörenswerten Livesessions im detektorfm-Studio.

FluxFM

Ein Berliner Radiosender, mit Fokus auf den kulturellen, politischen und gesellschaftlich relevanten Themen der Hauptstadt. In letzter Zeit ist Flux.fm hörbar mainstreamiger geworden, Indierock mit 90er-Jahre Anstrich bestimmt den größten Teil des musikalischen Tagesprogramms, abends wird das Programm elektronischer.

EgoFM

Das südliche Äquivalent zu FluxFM ist EgoFM. Die Zielgruppe ist vielleicht ein wenig jünger, die indielastige Musikauswahl aber kein Stück schlechter als beim nordöstlichen Kollegen an der Spree. Fokus liegt sehr auf der Musik, andere interessante Bereiche im Wortprogramm könnten besser ausgebaut sein.

Radio 1 (RBB)

Radio 1 ist „nur für Erwachsene“ und mit Abstand der beste Radiosender der Hauptstadt. Anspruchsvolle Wort-Beiträge und viel neue Musik jenseits der Charts, Radio 1 bietet eigentlich alles, was ein gutes Radio bieten sollte besonders auch viele Live-Shows mitten aus der Stadt. Erfreulich auch: obwohl sich der Sender ausdrücklich an Erwachsene jenseits der 30 richtet, verzichtet man darauf, nur die immer gleichen Hits der 80er und 90er abzunudeln, sondern spielt ganz viel neue und auch nischige Musik. Und dafür zahlen wir gerne Rundfunkgebühren!

Internationales Webradio

Wir verlassen Deutschland und gehen auf Spurensuche: Welche Radioprogramme kann man abseits von Nordsee und Ruhrpott, von Erzgebirge und Alpen entdecken? Hier eine kleine Auswahl.

Radio FM4

Wir gehen runter von der Insel und nach Österreich. Radio FM4 richtet nicht nur jährlich FM4 Frequency Festival aus – eines der größten Festivals unserer südlichen Nachbarn – sondern beweist auch in ihrem Programm guten Geschmack. Wer denkt es würden nur Bilderbuch und Wanda in repeat gespielt, liegt daneben: Vor allem skandinavische und britische Künstler haben es den Ösis angetan. Speziell: VIele Sendungen sind komplett auf Englisch.

Radio Paradise

Ein Urgestein unter den Internetradios ist das kalifornische Radio Paradise. Die musikalische Mischung ist eklektisch und stets geschmackvoll und erstreckt sich von Country und Folk über Classic Rock bis hin zu Electronica und ist die perfekte Wahl für lange Autofahrten über endlose Highways. Radio Paradise verfügt über eine eigene App, mit der man den Sender in höchster Soundqualität auch offline abspeichern kann. Und das beste: auf nerviges Gequatsche verzichten die beiden Betreiber fast komplett.

BBC Radio 1

BBC Radio 1 richtet sich an die Zielgruppe der 15-29-Jährigen, mit Interesse an einem Mix aus Neuvorstellungen und großen Hits berits bekannter Acts. Etwas mainstreamig, aber gut durchhörbar, vor allem weil die QUalität der Moderatoren ziemlich hoch ist.

BBC 6

Der kleine Bruder von BBC Radio 1 hat sich auf Newcomer und Independent-Artists spezialisiert und erfreut sich auf der musikbegeisterten Insel großer Beliebtheit. Neben zahlreichen Spezial-Musiksendungen gibts Interviews und News rund um die Musikbranche und Streaming. 

KEXP

Den Fokus komplett auf Musik legt KEXP aus Seattle. Mit eigenem Aufnahmestudio produzieren sie umfangreich enorm gute Livesessions mit dem who is who der Independent-Musikszene. Immer wieder ein Augen- und Ohrenschmaus. Lauscht mal rein, es lohnt sich.

Beats1

Das Aushängeschild von Apples internem Radiosender Beats1 ist Ex-BBC Radio 1 Moderator Zane Lowe – ein Mann mit weit verzweigten Connections in die Musiklandschaft und daher nicht ganz unverantwortlich, wenn man sich anschaut, wieviele Singlepremieren auf Beats1 über den Äther gehen.

Wir haben euren Geheimtipp übergangen? Dann schickt uns eine Mail und verratet uns welches Internetradio wir mit in diese Liste aufnehmen sollten.

Wie hört man Webradio?

Zwar gibt es unzählige Geräte, die Omas altes Küchenradio nachahmen und so tun wollen, als wären sie ein ganz normaler Radioempfänger. Doch diese sind eigentlich völliger Unsinn. 

Alles was man braucht ist ein Smartphone und ein kabelloser Lautsprecher, ein Kopfhörer mit oder ohne Noise Canceling oder eine Stereoanlage, über die man sich via Bluetooth verbinden kann. Darüber kann man alles hören, was man möchte, sei es Internetradio, Spotify, Youtube oder andere Quellen. 

Die Auswahl passender Geräte und das Qualitätsspektrum ist riesig. Wir empfehlen ein Multi-Room-System, um in jedem Raum der Wohnung bei Bedarf Musik hören zu können. Es gibt aber auch zahlreiche tragbare Lautsprecher mit ordentlichem Sound, die man einfach dahin mitnehmen kann, wo man sich gerade befindet.

Internetradio via App hören

Zwar gibt es zahlreiche Apps über die man Internetradios hören kann, aber sie alle versuchen über Werbung Geld zu machen und nichts ist lästiger im Radio als Werbung. Es gibt aber eine kostenlose App, die dasselbe leistet. Sie nennt sich Internetbrowser. Wir empfehlen also einfach auf die Homepages der Sender zu gehen und deren Streamingseite auf dem Smartphone zu speichern in einem Ordner „Radio“. So kann man alle Lieblingssender mit einem Klick hören. Viele Radiosender bieten zudem eine App, die auch das offline hören ermöglichen.

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