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A-ha: Hunting High High And Low (Album)

Drei Norweger eroberten 1985 mit ihrem Debüt die Popwelt im Sturm und ihr kurzer wie passender Name zum staunend aufgenommenen Phänomen lautet: A-ha. Auf „Hunting High And Low“ finden sich brillante Popperlen über das Heranwachsen und diese alterten auch mit der Zeit nicht.

Morten Harket, Pal Waktaar und Magne „Mags“ Furuholmen machen bis heute Musik und wirken immer noch erstaunlich jugendlich: Die Norweger lehnten es aber bereits bei ihrem Durchbruch ab, auf ihr Aussehen reduziert zu werden und thematisierten in Interviews lieber die existenziellen Themen ihres Debüt-Albums – Liebe, Hass, Glaube, Nicht-Glaube.

Über die Liebe singen sie dann auch leidenschaftlich in ihrem Mega-Hit „Take On Me“ und das dazugehörige Trickfilmvideo gehört bis heute zu den schönsten wie innovativsten in der Musikclip-Geschichte. Die interessante Story zum Song, haben wir hier erzählt.

Doch auf „Hunting High And Low“ finden sich nicht nur solch mitreißende Ohrwürmer, sondern auch nachdenkliche Lieder wie das melancholische „Living A Boy’s Adventure Tale“ mit Textzeilen wie „I’ve fixed my dwelling for the night / Lights in pairs come passing by / Where I hide / I need some time now on my own / Leave my loneliness alone“, die auch von The Smiths stammen könnten, die ebenfalls 1985 mit ihrem Album „Meat Is Murder“ zum Thema Adoleszenz für Furore sorgten.

Morrissey outete sich übrigens in seiner Autobiographie als großer A-ha-Fan und schrieb, diese bescheidenen und gesunden Norweger hätten ihm bewiesen, „how the mission to sing isn’t always a result of pain“. Im norwegischen Fernsehen begann er damals einen Auftritt mit den ersten Zeilen von „The Sun Always Shines On TV“, der zweiten Single-Auskopplung:

Trotz aller strahlender Pop-Produktion, glasklarem Gesang und treibenden Drum-Computern sind die Songs auf dem Debüt eigentlich düster und melancholisch. A-Ha gelingt mit diesem Spagat ein ziemlich seltenes Kunststück, nämlich sowohl die Radiohörer als auch die Feulleiton-Leser glücklich zu machen.

Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leistet die unglaubliche Stimme von Morten Harket, die vor allem auf „Train Of Thought“ an die epische und emotionale Wucht eines David Bowie – seines Idols – heranreicht.

„Hunting High And Low“ ist eines dieser Alben, das 1985 von manchen vielleicht abfällig als „Mädchenmusik“ abgestempelt wurde, weil A-ha natürlich auch umschmachtet wurde und vor allem in der „Bravo“ thematisiert wurde. Doch dass dieser letztendlich komplexe wie kreative Synthpop bis heute Bestand hat, zeigt die Zeitlosigkeit des Albums.

Hunting High and Low Tour 2022:

09 Mai: Festhalle, Frankfurt, Germany
11 Mai: Mercedes-Benz Arena, Berlin, Germany
12 Mai: Barclaycard Arena, Hamburg, Germany
14 Mai: Arena Leipzig, Leipzig, Germany
15 Mai: Lanxess Arena, Cologne, Germany

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