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The Rolling Stones: Bio, Alben und Songs

Seit 1962 zählen die Rolling Stones zu den langlebigsten wie erfolgreichsten Acts der Welt. Im Jahr 2023 feiern sowohl Mick Jagger als auch Keith Richards ihren 80. Geburtstag! Hier die Top Ten-Alben der Urgesteine!

Unverwüstlich und unermüdlich: Seit 1962 prägt die englische Rockband The Rolling Stones die Musiklandschaft und zählt zu den langlebigsten wie kommerziell erfolgreichsten Acts.

Wir schreiben das Jahr 1961: Im englischen Ort Dartord trifft der achtzehnjährige Mick Jagger am Bahnhof zufällig auf den gleichaltrigen Keith Richards: Beide warten auf den Zug nach London, wo sie studieren wollen. Eigentlich kennen sich beide seit der Grundschule, doch erst jetzt nehmen sie wieder Kontakt auf, denn Jagger hat Platten von Chuck Berry und Muddy Waters bei sich, die damals in Großbritannien kaum jemand hörte. Richards schon und so beginnt eine große Geschichte in der Musik…

Die zehn besten Alben der Rolling Stones

10. It’s Only Rock ’n Roll (1974)

„It’s Only Rock ‚N‘ Roll (But I Like It)“ kann als das Motto der Band gelten, obwohl der Song auf diesem Album bereits das zwölfte Werk der Rolling Stones ist. In den Backvocals ist übrigens niemand Geringeres als David Bowie zu hören mit dem Jagger eine innige Freundschaft verband.

9. Black And Blue (1976)

Der Titel ist ein Wortspiel und bezieht sich sowohl auf „Black Music“ als auch auf den Blues, beide Genres haben einen essentiellen Einfluss auf die Musik der Stones. „Black And Blue“ gilt dann auch als das „schwärzeste Album“ der Band, darauf experimentieren die Musiker mit Funk, Rock, Jazz, Blues und Reggae-Sounds.

8. Their Satanic Majesties Request (1967)

Beeinflusst vom neuen psychedelischen Sound der Beatles nehmen die Stones ebenfalls ein Album in dem Stil auf und es sollte ein Gegenentwurf zu „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ sein.

7. Tattoo You (1981)

Bis heute das meistverkaufte Album der Rolling Stones mit dem Mega-Hit „Start Me Up“, das bis heute zu einem der bekanntesten Songs der Band zählt und als Klassiker gehandelt wird. Im Video ist das charakteristische Tanzen und Gestikulieren von Frontman Mick Jagger zu sehen.

6. Goats Head Soup (1973)

Unter dem merkwürdigen Titel „Ziegenkopfsuppe“ erschien das elfte Album der Band, das einige Evergreens der Band enthält, wie „Doo Doo Doo Doo Doo (Heartbreaker)“, „Star Star“, der ursprünglich „Star Fucker“ hieß und vor allem „Angie“. Der Song ist eines der kommerziell erfolgreichsten Songs der Stones und lange hielt sich das Gerücht, es sei eine Ballade für die erste Ehefrau von David Bowie. In Wirklichkeit schrieb Keith Richards das Lied jedoch für seine Tochter.

5.  Let It Bleed (1969)

Das letzte Album an dem Gitarrist Brian Jones mitwirkte: Das Gründungsmitglied war auch tragisches erstes Mitglied des „Club 27„, da er im Alter von nur 27 Jahren unter bisher ungeklärten Umständen verstarb. Auf dem Album befinden sich die Stones-Klassiker „Gimmie Shelter“ und „You Can’t Always Get What You Want“.

4. Sticky Fingers (1971)

Bei vielen gilt eigentlich dieses neunte Album als das beste der Stones und das berühmteste Cover (gestaltet von Andy Warhol) hat es in jedem Fall. Zudem taucht hier erstmals das berühmte Zungenlogo der Band auf, das längst ein eingetragenes Warenzeichen ist. Musikalisch besticht das Werk durch Rock-Songs wie „Brown Sugar“ oder Country-Lieder wie „Wild Horses“.

3. Some Girls (1978)

Hier finden eher untypische Stones-Elemente wie Punk und Funk Einzug in die Musik der Band und es gilt als Comeback des damals von Drogen schwer gezeichneten Keith Richards. Megahit des Albums ist der Track „Beast Of Burden“.

2. Beggars Banquet (1968)

Eröffnet wird das siebte Album mit dem Track „Sympathy For The Devil“, ein Song der tragische Berühmtheit erlangte als bei einem Konzert der Band ein 18-Jähriger vor der Bühne erstochen wird. Der Tumult passierte der Legende nach während des Songs „Sympathy for the Devil“, tatsächlich läuft sie aber der Track „Under My Thumb“.“ Sympathy for the Devil“ wird bis heute kontrovers diskutiert. Der Stones-Klassiker zählt zu den besten Songs aller Zeiten, befeuert anfangs angebliche satanistische Motive der Musiker, was die Ex-Freundin von Jagger, Marianne Faithfull (im Background-Chor zu hören) in ihrer Autobiographie  jedoch als „Satanismus aus Pappmaché“ abtut.

1. Exile On Main Street (1972)

Auch ohne offensichtliche Hitsingle gilt dieses Album als das beste der Rolling Stones, doch das Werk enthält zum Beispiel den Track „Shine A Light“, den Starregisseur Martin Scorsese nicht umsonst als Titel für seinen Konzertfilm hernahm.

Biografie The Rolling Stones

1961: Im englischen Ort Dartord trifft der achtzehnjährige Mick Jagger am Bahnhof zufällig auf den gleichaltrigen Keith Richards: Beide warten auf den Zug nach London, wo sie studieren wollen. Eigentlich kennen sich beide seit der Grundschule, doch erst jetzt nehmen sie wieder Kontakt auf, denn Jagger hat Platten von Chuck Berry un Muddy Waters bei sich, die damals in Großbritannien kaum jemand hörte. Richards schon und so beginnt eine große Geschichte in der Musik.

1962: Die beiden treffen sich häufiger, um gemeinsam Musik zu hören und bald auch zu machen: Im „Ealing Jazz Club“ in London jammen sie auf einer offenen Bühne und ein gewisser Brian Jones, der Gitarre spielt und die damals kaum bekannte Bottleneck-Technik beherrscht, wird auf sie aufmerksam. In einer Band namens Blues Incorporated spielten die drei und andere Bekannte bald  weimal wöchentlich im legendären „Marquee“ Club in der Londoner Oxford Street.

Am 12. Juli traten sie dort dann erstmals unter dem Namen The Rollin’ Stones auf und spielten Coversongs. Der der neue Bandname (wörtlich übersetzt: ‚Die rollenden Steine‘, sinngemäß etwa ‚Die Landstreicher oder Herumtreiber‘) geht laut Bandmitglieder auf unterschiedliche Erklärungen zurück. War es die Zeile „I’m a rollin’ stone“ aus dem Song „Mannish Boy“ von Muddy Waters oder das englische  Sprichwort „A rolling stone gathers no moss“, das eine Person mit unstetem Lebenswandel bezeichnet? Wie dem auch sei mit einigen Umbesetzungen kristallisiert sich mit dem Jazz-Schlagzeuger Charlie Watts und Bassist Bill Wyman die stabile Besetzung der Band heraus, die nun auch den Aposptroph weglässt und sich The Rolling Stones nennt.

1964: Die Single „It’s All Over Now“ wird zum ersten großen Erfolg und die Stones springen in ihrer Heimat damit an die Spitze der Charts. Zu Beginn ihrer Karriere spielt die Band hauptsächlich Coversongs aus dem Repertoire US-amerikanischer Bluesmusiker, das erste selbstverfasste Lied, das in England die Hitparade anführt, wird die am 26. Februar 1965 veröffentlichte Single „The Last Time“ (geschrieben von Jagger und Richards), der allerdings stark an den bekannten Gospel „This May Be the Last Time“ erinnert.

1965: Mit dieser Mischung aus Pop und Blues legen die Stones den Grundstein für ihren unverwechselbaren Sound, der im Megahit „(I Can’t Get No) Satisfaction“ seine Perfektion finden: Der Trademark-Track der Band erreichte auch in den USA Platz 1 und der Song mit dem perfekten Poptext und dem unverkennbaren Gitarrenriff gehört bis heute zu den bekanntesten Liedern der Welt.  Auch ihre ewigen Konkurrenten Beatles, die als bessere Studio-Band galten, konnten allmählich in Sachen eigene Kompositionsqualitäten eingeholt werden, denn auf dem 1966 erschienenen Abum „Aftermath“ waren ausschließlich eigene Songs zu hören, darunter der Hit „Paint It Black“.

1967: Das fünfte Album „Between The Buttons“ mit dem Track „Ruby Tuesday“ erschient und das Klischee-Rockstarleben mit Sex, Drugs & Alcohol nimmt seinen Lauf: Bei einer Party in Keith Richards’ Landhaus fand eine Razzia statt. Es wurden in England verbotene Amphetamine gefunden und Mick Jagger landet eine Nacht im Knast.

Im Mai des Jahres verhaftet die Polizei Brian Jones, bei dem man Tabletten, Marihuana und Kokain-Spuren fand. Als Reaktion darauf wird der Song „We Love You“ veröffentlicht, der die Boulevardpresse verhöhnt, die sich an den Skandalen ergötzt. Das Lied beginnt mit Schritten und dem Zuknallen einer Zellentür, im Backgroundchor sind John Lennon und Paul McCartney zu hören. Letztere beeinflusst die Band mit ihrem psychedelischen Sound der Zeit immer mehr und die Stones nehmen mit „Their Satanic Majesties Request“ ebenfalls ein Album in dem Stil auf.

1968: Brian Jones ist wegen seines starken Drogenkonsums in schlechter Verfassung und verlässt auf Drängen von Jagger und Richards die Band. Er plant die Gründung einer neuen Band, doch sein plötzlicher Tod machen diese Pläne zunichte. Jones ertrinkt am 03 Juli 1969 unter bisher ungeklärten Umständen im Swimmingpool und wird damit zum ersten tragischen Mitglied des „Club 27“, einem Mythos um Musiker, die im Alter von 27 starben. Charlie Watts und Bill Wyman sind übrigens die einzigen Stones-Mitglieder, die an der Beerdigung teilnehmen.

1969: Bei dem nordkalifornischen „Altamont Free Concert“,  an dem auch Jefferson Airplane, Santana oder Crosby, Stills, Nash & Young teilnahmen, kommt es zu einer weiteren Tragödie als der 18-jährige Meredith Hunter von einem der als Ordner angeheuerten Hells Angels direkt vor der Bühne, erstochen wird: Er soll zuvor mit einer Pistole auf die Bühne gezielt haben, wo die Stones gerade spielen und ihren Auftritt nach dem Vorfall fortsetzen. Diese Geschichte wird als ikonischer Wendepunkt in der Hippiezeit gesehen und die Story wurde unter dem Titel „Gimme Shelter“ verfilmt.

Der Tumult passierte der Legende nach während des Songs „Sympathy for the Devil“, tatsächlich läuft sie aber der Track „Under My Thumb“.“ Sympathy for the Devil“ wird bis heute kontrovers diskutiert. Der Stones-Klassiker zählt zu den besten Songs aller Zeiten, befeuert anfangs angebliche satanistische Motive der Musiker, was die Ex-Freundin von Jagger, Marianne Faithfull (im Background-Chor zu hören) in ihrer Autobiographie  jedoch als „Satanismus aus Pappmaché“ abtut.

1970: Die Band trennt sich von ihrer Plattenfirma Decca Records und gründet ein eigenes Label namens „Rolling Stones Records“ – mit der mittlerweile weltbekannten roten Zunge als Markenzeichen, die entgegen landläufiger Meinung nicht von Andy Warhol, sondern von dem damals 24-jährigen Grafiker John Pasche entworfen wurde. Er erhielt dafür ganze 50 britische Pfund und die roten Lippen tauchen erstmals auf dem Album „Sticky Fingers“ (1971) auf.

Das skandalträchtige Coverdesign für dieses neunte Werk der Stones übernahm tatsächlich Warhol (er bekam 15.000 Pfund). Zu sehen ist der Unterkörper des Schauspielers und Sexsymbols Joe Dallesandro (auch zu sehen auf dem Cover des Debütalbums The Smiths, hier mit nacktem Oberkörper)  in knallenger Röhrenjeans von vorne und von hinten, wobei sich deutlich dessen Geschlechtsorgan abzeichnet. In die Hose war zudem ein echter, funktionsfähiger Reißverschluss eingearbeitet und nach dem Öffnen desselben konnte man weiße Unterwäsche sehen. Musikalisch bietet das Album viele Tracks, die heute Rock-Klassiker sind wie „Brown Sugar“ oder „WIld Horses“.

1975: EIn neues Mitglied findet zur Band, Ron Wood steht auf einer aufwendigen USA-Tour erstmals als Gitarrist mit auf der Bühne. Die Tourneen sollen daraufhin immer gigantischer werden, vom 25. September bis zum 19. Dezember 1981 absolvieren die Rolling Stones die bis dato größte und erfolgreichste Tournee in der Musikbranche. Die über 2 Millionen Besucher bescheren den Musikern einen Verdienst von etwa 50 Millionen Dollar.

Auch in den 80er Jahren hat die Band Hits wie „Start Me Up“ oder „Harlem Shuffle“, doch es kommt zu vielen Streitigkeiten in der Band und Bill Wyman steigt 1993 aus. 1990 überteffen sie mit der „Urban-Jungle“-Tour die Gigantonomie von Konzerten nochmals, denn es fanden unter anderem auch zwei Konzerte mit der „Steel-Wheels“-Bühne von der USA-Tournee in Berlin-Weißensee statt. Um die Bühne nach Europa zu schaffen, braucht es zwei Boeing 747 benötigt.

2000: Die Band feiert ihr 40-jähriges Bestehen, 2008 widmet Starregisseur Martin Scorsese ihnen einen eigenen Konzertfilm namens „Shine a Light“, das 50-Jährige wird 2012 wiederum mit vielen Jubiläumskonzerten gefeiert und 2017 startet die Band ihre „No Filter Tour“ durch die ganze Welt. Keine Frage, das Licht der Stones leuchtet weiter, auch im Jahre 2020 – trotz Corona. Ganz gemäß dem Witz, den der ehemalige US-Präsident Bill Clinton über den Stones-Gitarristen machte – Nur Kakerlaken könnten einen Atomkrieg überleben – und Keith Richards.

2005: Das Album „A Bigger Bang“ erscheint, einmal mehr geschrieben vom kongenialen Duo Jagger/Richards und toppt weltweit die Charts. Es folgen zahlreiche Touren, bei denen die Stones auch immer wieder in Deutschland zu sehen sind und scheinbar einfach nicht altern wollen.

2021: Charlie Watts stirbt im Alter von 81 Jahren. Die Stones trauern, aber gehen trotzdem wieder auf Tour.

2023: Die verbliebenen drei Stammmitglieder der Band kündigen das Album „Hackney Diamonds“ an und veröffentlichen die Single „Angry“. Und natürlich wird es auch wieder eine Tour zum Album geben. Mick Jagger wurde als junger Mann in einem Interview gefragt, ob er sich vorstellen könne, mit 60 immer noch auf der Bühne zu stehen. Er antwortete süffisant „easily, yeah“. Bei der Frage nach 80 hätte er wohl kaum so geantwortet, aber jetzt wird es wahr. Die Karriere der ältesten Boyband der Welt geht weiter – und sie werden es wohl bis zum Ende auskosten.

Diskografie The Rolling Stones

The Rolling Stones (UK, 1964) / England’s Newest Hit Makers (US, 1964)

12×5 (US, 1964)

The Rolling Stones No. 2 (UK, 1965) / The Rolling Stones, Now! (US, 1965)

Out of Our Heads (UK, 1965) / Out of Our Heads (US, 1965)

December’s Children (And Everybody’s) (US, 1965)

Aftermath (UK, 1966) / Aftermath (US, 1966)

Between the Buttons (UK, 1967) / Between the Buttons (US, 1967)

Their Satanic Majesties Request (1967)

Beggars Banquet (1968)

Let It Bleed (1969)

Sticky Fingers (1971)

Exile on Main St (1972)

Goats Head Soup (1973)

It’s Only Rock ’n Roll (1974)

Black and Blue (1976)

Some Girls (1978)

Emotional Rescue (1980)

Tattoo You (1981)

Undercover (1983)

Dirty Work (1986)

Steel Wheels (1989)

Voodoo Lounge (1994)

Bridges to Babylon (1997)

A Bigger Bang (2005)

Blue & Lonesome (2016)

Hackney Diamonds (2023)