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Rhythm Is A Dancer: Die größten EDM-Hits der 90er

  • Rubrik: Musik

In den Neunzigerjahren wurde die elektronische Musik zum ganz großen Ding und eroberte die Clubs und die Charts. Hier kommen die erfolgreichsten EDM-Songs der Ära in chronologischer Reihenfolge…

BLACK BOX – RIDE ON TIME (1990)

Hier wird Loleatta Holloway, die wohl am meisten gesampelte Sängerin der Welt, mit ihrem Disco-Hit „Love Sensation“ für den catchy Refrain verwendet: Zunächst wurde diese Tatsache verschwiegen, nach viel Kritik daran, zahlte man Holloway jedoch dann doch eine nicht näher genannte Summe für ihren großen Anteil am Hit des italienischen Projekts Black Box.

MARKY MARK – GOOD VIBRATIONS (1991)

Ein Sommertrack, der auch 2018 wieder in der Version von Rapper Flo Rida rauf und runter gespielt wird: 1991 starte Marky Mark seine Weltkarriere mit diesem Song, inzwischen ist er jedoch eher als Hollywood-Schauspieler unter dem seriösen Namen Mark Wahlberg berühmter. Die Vocals im Refrain steuerte – wie im ersten Track dieser Liste auch – Loleatta Holloway bei – auch die Produzenten von Marky Mark bedienten sich bei ihrem Disco-Klassiker „Love Sensation“, von dem auch „Ride on Time“ gesampelt wurde.

MASSIVE ATTACK – UNFINISHED SYMPATHY (1991)

Act des Monats: Leoniden

 

Dass man auch zu eher ruhigeren Rhythmen tanzen kann, beweist Massive Attack hier aufs eindrucksvollste: Die Stimme Shara Nelsons trägt den reichlich gesampelten Trip-Hop-Track förmlich, der irgendwie zu schweben scheint: Ein zeitloses Meisterwerk.


ROZALLA – EVERYBODY’S FREE (1991)

Eine der größten Dance-Hymnen der Neunziger und mit einem Hauch von Breakbeat versehen: Rozalla, die Sängerin mit der kristallinen Stimme, stammt aus Sambia und tourte im Kielwasser ihres Riesenhits sogar mit Superstar Michael Jackson.

THE KLF – LAST TRAIN TO TRANCENTRAL (1991)

Eines der bizarrsten Projekte in der Pop-Musik: Hinter The KLF standen Bill Drummond und Jimmy Cauty, die mit einigen aufsehenerregenden Aktionen von sich reden machten. So feuerten sie bei den Brit Awards 1992 mit leeren Maschinenpistolen ins Publikum und deponierten bei der Aftershow-Party ein totes Schaf. Nach dieser Performance lösten sie sich auf und gründeten ein Kunstprojekt namens K Foundation: Dort kürten sie unter anderem den schlechtesten Künstler des Jahres und verbrannten eine Million Pfund. Aber Geld konnten sie ja sowieso immer machen, wie sie in ihrem „Handbuch – der schnelle Weg zum Nr. 1 Hit“ verrieten.

DR. ALBAN – IT’S MY LIFE (1992)

In diesem Fall ist der Dr. im Künstlernamen sogar berechtigt, denn der schwedische Musiker studierte Zahnmedizin: Von den Tantiemen seiner riesigen Eurodance-Hits wie „Hello Afrika“, „No Coke“, „Sing Halleluja“ oder eben „It’s My Life“ kann er jedoch sicherlich bis heute ganz gut leben.

SNAP! – RHYTHM IS A DANCER (1992)

Als Jingle von Jan Böhmermanns Rubrik „Prism Is A Dancer“ wieder in aller Ohren, war der Song des deutschen Dance-Projekts im Jahr 1992 ein riesiger Hit: Er basiert auf dem ziemlich minimalen Track „Auto-Man“ der Electro- und Hip-Hop-Gruppe Newcleus aus dem Jahr 1984.

CULTURE BEAT – MR. VAIN (1993)

1993 war dieser Song die am meisten verkaufte Single in ganz Europa: Eurodance regierte also die Musikwelt und „Mr. Vain“ wird bis heute in den Clubs gespielt. 1995 coverten sogar die Pet Shop Boys den Hit auf ihrer DiscoVery-Tour.

2UNLIMITED – NO LIMIT (1993)

Ein Song, der wie eine Flipperkugel bounct und so ist auch das Video im nachgestellten Riesenflipper folgerichtig: „No Limit“ ist reinster Autoscooter-Spaß, der sinnfrei aber ziemlich seduktiv ist – wie Zuckerwatte eben. Spitting Image parodierte den Track ziemlich genial unter dem Titel „No Lyrics“.

HADDAWAY – WHAT IS LOVE? (1993)

Mit sehr viel Echo auf der Stimme fragt sich der Sänger unablässig, was Liebe ist: Eine Antwort bekommt er darauf zwar nicht, aber dafür mehrere Nr. 1 Positionen in den Charts.

LEILA K. – CA PLANE POUR MOI (1993)

Diese rabiate und rasante Coverversion des New-Wave-Klassikers von Plastic Bertrand machte die Schwedin neben dem Hit „Open Sesame“ zum Star: Sie kombinierte den eindimensionalen Eurodance mit Rap- und Reggae-Elementen und ist heute so etwas wie die schwedische Amy Winehouse der Regenbogenpresse des Landes. Oft trat sie betrunken auf, wurde obdachlos, war im Gefängnis und ihren 1999 erschienen autobiografischen Film betitelte sie so: „Fuck you. Fuck you very much“.

WHIGFIELD – SATURDAY NIGHT (1994)

Die Dänin Sannie Charlotte Carlson stürmte 1994 mit dem Partysong „Saturday Night“ unter dem Namen Whigfield sämtliche Charts: Dank einer extrem simplen, aber auch extrem schlagfertigen Hookline und einer quietschvergnügten Stimme summte jeder diesen Ohrwurm widerstandslos mit.

ROBERT MILES – CHILDREN (1995)

Der italienische Dreamhouse-Musiker Robert Miles verstarb 2017 im Alter von nur 47 Jahren und hinterließ mit „Children“ die wohl symphonischste Hymne des Genres: Piano, Trance und EDM gehen hier eine tanzbare Harmonie ein.

UNDERWORLD – BORN SLIPPY (1995)

Dieser Techno-Hard-Trance-Track ist für immer untrennbar mit dem Film „Trainspotting“ verbunden: Durch den Kinohit über das harte Leben einiger drogenabhängiger Jugendlichen in Edinburgh, wurde der Song zu einem der ikonischsten Songs der Neunzigerjahre überhaupt und verband Rock-Vocals mit hartem Techno – Shouting „Lager, Lager, Lager“.

FAITHLESS – INSOMNIA (1996)

Mit Trip-Hop-Elementen und einem unwiderstehlichen Drum-Sample von „Let Me Love You Tonight“ geht es im ungewöhnlichen Text über seine quälende Schlaflosigkeit: Die Zeile „I Can’t Get No Sleep“ wurde dann zur Metapher der bis in die Morgenstunden Tanzenden Clubgänger und „Insomnia“ einer der größten Klassiker des Genres, der bis heute gerne aufgelegt wird.

THE PRODIGY – SMACK MY BITCH UP (1997)

Hier ist die Samplingwut des EDM komplett: Es tauchen Elemente von Kool & The Gang, Rage Against The Machine, Ultramagnetic MCs oder Coldcut auf. Der dazugehörige Clip von Jonas Åkerlund war wegen der expliziten Gewalt und Drogenexzessen darin ein Skandal, heute gilt es als geniales Werk des Musikvideogenres.

DAFT PUNK – AROUND THE WORLD (1997)

Der Song aus dem Debütalbum „Homework“ wurde schlagartig zum weltweiten Clubhit: Die gleichbleibende Basslinie und die Roboterstimme darin, die 144 mal im Song „Around The World“ singt, bleibt natürlich gnadenlos beim Hörer hängen.

STARDUST – MUSIC SOUNDS BETTER WITH YOU (1998)

French House entert EDM in diesem Track mit einem catchy Sample von Chaka Khans „Fate“. Music Sounds in diesem Fall better with Michael Gondry, der den Videoclip zum Ohrwurm drehte, in dem ein Junge beim Basteln TV kuckt und darin die Band „Stardust“ sieht – Die Bandmitglieder tragen darin silberne metallene Kostüme, was Thomas Bangalter als späteres Mitglied von Daft Punk fortführen sollte.

FATBOY SLIM – PRAISE YOU (1999)

Mit einem einfachen, aber einfach genialen Video unterlegt, in dem diverse Menschen einen eigenwilligen Ausdruckstanz in einer Einkaufspassage hinlegen, wurde der Songs mit vielen Samples zum Hit: Der vielfach preisgekrönte Clip wurde von Spike Jonze und Roman Coppola im Guerilla-Style gedreht und im Mittelpunkt steht die fiktive Dance-Truppe „The Torrance Community Dance Group“.

CHEMICAL BROTHERS – HEY BOY, HEY GIRLS (1999)

Big Beat und Sampling zeichnen diesen pumpenden Track des britischen Duos aus: Die Techno-Band Lords Of Acid beschuldigte die Chemical Brothers des Plagiats wegen des identischen Drums in ihrem Track „I Sit On Acid 2000“. Die Antwort der Beschuldigten fiel eher lakonisch aus: „Everyone steals from everyone“, was irgendwie auch ein schönes sowie smartes Schlusswort zu dieser Liste ist.

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